Man erreiche mit Computerspielen eine größere Zielgruppe als mit einer CD, glaubt der Musiker. Allerdings sei das Schreiben mehr Arbeit.
Hamburg. Ex-Beatle Paul McCartney schreibt Musik für ein Computerspiel. Das sagte er der ZEIT: „Dafür ist der Song, mit dem ich mich derzeit so abplage. Ich wurde gefragt, ob ich mir so was vorstellen könne, und fand es spannend. Außerdem ist das ein faszinierender Markt. Ein neues Computerspiel verkauft sich heutzutage ja viel besser als eine neue CD. Und man erreicht eine ganz andere Zielgruppe. Wahrscheinlich werden auf diese Weise viele junge Menschen zum ersten Mal meine Musik bei einem Videospiel hören.“
Während das Komponieren für das Computerspiel-Lied „tatsächlich Arbeit“ sei, sagte McCartney, sei ihm ein Stück für seine jüngste CD regelrecht zugeflogen: „Nehmen Sie „Valentine“ vom neuen Album, das habe ich sozusagen nebenher im Urlaub geschrieben, genauer gesagt in der Lobby meines Hotels. Da stand im Foyer ein einsames Klavier, es war nachmittags nach dem Lunch, alle Hotelgäste waren ausgeflogen, das Personal machte sauber. Ich setzte mich an das Klavier und fing an, draufloszuspielen. Ich hatte die Melodie und den Großteil des Textes in ungefähr einer halben Stunde beisammen.“
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McCartney sagte auch, John Lennon habe wie er selbst langsame Jazz-Songs geliebt: „Er kannte nicht so viele Songs wie ich, aber einige hatte er auch ins Herz geschlossen. John hatte immer dieses Image, ein harter Kerl zu sein, ein Rocker, den man kaum mit sentimentalen Jazz-Oldies in Verbindung bringt, aber das ist eben ein Irrtum. Viele Menschen ahnen nicht, dass John Lennon sanfte Songs sehr liebte. Zum Beispiel die alte Nummer „Little White Lies“.„
Diese gemeinsame Vorliebe habe den beiden beim Komponieren der berühmten Beatles-Lieder geholfen, sagte McCartney: „Die Kenntnis dieser Musik lieferte die Grundlage für unsere Beatles-Songs.“