NPD-Vorsitzender Udo Voigt kündigte Besuch der Party mit Gleichgesinnten an. SPD forderte Aufklärung. CSU will NPD nicht reinlassen.
München. Die SPD ist besorgt über einen möglichen NPD-Besuch bei Horst Seehofers Facebook-Party im Münchner P1. Die SPD forderte vom CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer Aufklärung darüber, wie er mit rechtsextremen Gästen seiner Facebook-Party am Dienstagabend in München umgehen wird. Bayerns SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher verwies am Vormittag darauf, dass der frühere NPD-Vorsitzende Udo Voigt den Besuch von Gleichgesinnten angekündigt hat. Auf Seehofers Facebook-Seite steht ein Eintrag von Voigt vom vergangenen Samstag. Darin schreibt der ehemalige NPD-Chef mit Blick auf die zu diesem Zeitpunkt geschlossene Gästeliste: „Gut, dass wir uns schon frühzeitig angemeldet haben!“
Die CSU will angeblich verhindern, dass Rechtsextremisten an der Facebook-Party von Parteichef Horst Seehofer am Dienstagabend in München teilnehmen. Ein CSU-Sprecher kündigte am Vormittag an: „Falls sich solche Leute tatsächlich angemeldet haben sollten, werden wir sicherstellen, dass sie nicht reinkommen.“ Er betonte: „NPDler haben auf unserer Facebook-Party nichts verloren.“
+++ Seehofer feiert mit seinen Facebook-Fans im P1 +++
Derweil lästerte SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher und überzog CSU-Chef Horst Seehofer wegen dessen Facebook-Party am Dienstagabend mit Spott. „Ein in die Jahre gekommener Polit-Senior macht plötzlich einen auf Facebook-Hippie“, lästerte Rinderspacher in München. „Ich finde, Horst Seehofer – ohne ihm zu nahe treten zu wollen – passt besser zum Tanztee im Berliner Café Keese der neunziger Jahre, mit der Senioren-Union, gesponsert von der Apotheken-Umschau, als ins P1-Stüberl.“
Seehofer und die Nobeldisco P1 hätten zudem eines gemeinsam: Beide hätten die besten Zeiten bereits hinter sich. „Das P1 ist nämlich in München so trendy und exklusiv wie Kukident Zwei-Phasen“, sagte Rinderspacher. Seehofers Party sei eine „ziemlich künstliche, aufgesetzte Angelegenheit“. „Das ist Kir Royal für Arme“, lästerte der SPD-Fraktionschef.
Mit Material von dapd/dpa