Wer sich gut vorbereitet, kann schon mit der Bewerbung beim gewünschten Arbeitgeber punkten.
Am besten zweigleisig fahren
Zweigleisig zu fahren – also sowohl auf Inserate zu reagieren als auch sich auf eigene Faust zu bewerben – empfiehlt Anja Gogol, Coach und Beraterin für berufliche Orientierung. „Ausschreibungen finden Sie in regionalen und überregionalen Zeitungen, im Internet, etwa bei stellenanzeigen.de, oder bei der Arbeitsagentur.“ Letztere verfüge immer noch über die größte Job-Datenbank in Deutschland, erklärt die Karriereexpertin aus Hamburg.
Darüber hinaus empfiehlt Gogol, berufsspezifische Medien auf Stellenannoncen zu durchforsten. „Da gibt es online zum Beispiel runningoffice.com für kaufmännische und Sekretariats-Aufgaben oder dasauge.de für Medienberufe.“ Sie alle bieten in der Regel auch die Möglichkeit, das eigene Berufsprofil online zu stellen und sich finden zu lassen.
Wenn man bislang einen sehr spezialisierten Job innehatte, kann das aber unter Umständen kritisch sein: Eventuell stöbert die Personalabteilung des alten Arbeitgebers ebenfalls in den Online-Profilen und entdeckt aufgrund des eng gefassten Profils den wegstrebenden Mitarbeiter.
Mit wessen Produkt identifiziere ich mich?
Unternehmen für eine Initiativbewerbung zu finden, erfordert ein wenig mehr Eigenrecherche. Am besten, man schaut sich danach auf den Internetseiten der Firmen und in den Wirtschaftsteilen der Zeitungen um: Mit wessen Produkt oder Dienstleistung kann ich mich identifizieren? Welche Unternehmensphilosophie spricht mich an? Welchem Arbeitgeber geht es wirtschaftlich gut? Das sind die Fragen, die Jobsuchende an dieser Stelle leiten sollten.
Auch ein bisschen „schräg“ zu denken, hilft bei der Jobsuche. „Budni oder Edeka sind nicht nur Läden für Drogerieprodukte und Lebensmittel“, sagt Anja Gogol. „Auch solche Unternehmen haben selbstverständlich eine Verwaltung, ein Lager, eine Marketing- und Personalabteilung.“ Wer ein bevorzugtes Geschäft oder ein Lieblingsprodukt hat, sollte also ruhig einmal entlang dessen Produktions- oder Lieferkette nach interessanten Stellen fahnden.
Die Mühe lohnt sich. Karrierecoach Carolin Best: „Ich höre immer wieder von erfolgreichen Initiativbewerbungen“, sagt sie. „Es klappt oft, weil man nicht Hunderte Mitbewerber hat, wie bei einer Stellenausschreibung.“ Allerdings sollten Jobsuchende ihre Initiativbewerbungen auch nicht in Massen aussenden. „Sie sind wirklich nur dann sinnvoll, wenn man sich ein richtiges Lieblingsunternehmen ausgeguckt hat“, betont Best. „Nur wenn man mit Herzblut dabei ist, kommt das auch im Bewerbungsschreiben zum Ausdruck.“