Welche Kitas gibt es eigentlich in Hamburg und was zeichnet diese aus?

Elbkinder – Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten GmbH

Das Unternehmen Elbkinder ist der größte Kita-Träger der Stadt Hamburg mit 178 Einrichtungen. Nach eigenen Angaben werden hier rund 25.000 Kinder betreut. Die Website bietet einen guten Überblick über die einzelnen Häuser und hilft bei der Suche nach freien Plätzen. Neuestes Projekt ist eine Kooperation mit Bäderland, Hamburgs größte Schwimmschule, mit dem Ziel, allen Kindern bis zum Schuleintritt das Schwimmen beizubringen.

Elbkinder Kitas: www.elbkinder-kitas.de

SOAL – Alternativer Wohlfahrtsverband e.V.

Der Alternative Wohlfahrtsverband vereint insgesamt 200 Mitgliedseinrichtungen unter seinem Dach, darunter Kinderläden und Kinderhäuser, aber auch Bürgerinitiativen oder Selbsthilfeprojekte.

Kita-Suche des SOAL: www.soal.de/kita-suche.html

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg e.V.

Knapp 100 Mitgliedsorganisationen sind unter dem Dach dieses Verbandes im Fachbereich Frühe Bildung, Betreuung und Erziehung vereint. Sie sind Träger von rund 300 Kindertageseinrichtungen, Eltern-Kind-Zentren, betreuten Spielplätzen, der Kindertagespflege sowie verschiedenen Pilot- und Modellprojekten zur Ganztägigen Bildung und Betreuung. Insgesamt kommen hier mehr als 16.000 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von wenigen Wochen bis zu 14 Jahren zusammen. Verschiedenste Ausrichtungen sind vertreten: Wald-, Kunst-, Musik- und Bewegungskindergärten ebenso wie multikulturelle Kinderhäuser, Waldorf- und Integrationseinrichtungen. Der Verein Hamburger Tagesmütter und -väter e.V. mit seinen rund 300 Tagespflegepersonen gehört ebenfalls dazu.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg e.V.: www.paritaet.org/hamburg/Neue_Dateien/frame1.html

Stiftung Kindergärten Finkenau

Der gemeinnützige Träger gehört dem Paritätischen Wohlfahrtsverband an und umfasst derzeit 28 Kitas in Hamburg. Unterschiedlichste Konzepte sind hier vertreten: Es gibt eine Bewegungs-Kita, die mit dem Eimsbütteler Turnverein kooperiert – wobei Bewegung auch in den anderen Kitas der Stiftung eine große Rolle spielt. Zehn bilinguale Kitas und der Musik-Kindergarten im Schanzenviertel (siehe unten) gehören ebenfalls zur Stiftung Kindergärten Finkenau.

Stiftung Kindergärten Finkenau: www.kindergaerten-finkenau.de

Kirchliche Kitas

Manche Eltern legen großen Wert darauf, dass ihre Kinder im christlichen Glauben erzogen werden. Religion bedeutet für sie mehr, als nur Weihnachten und Ostern zu feiern oder sonntags mal in die Kirche zu gehen – er ist auch im Alltag präsent. Eine kirchliche Kita kann das auch Kindern vermitteln. „Mit Gott groß werden“ lautet das Motto der evangelischen Einrichtungen, die katholischen haben als Leitspruch: „Gemeinsam Gott und die Welt entdecken“. In allen lernen Kinder, sich als Teil einer Glaubensgemeinschaft zu verstehen, die religiöse Entfaltung und das soziale Miteinander stehen im Vordergrund. Insgesamt gibt es mehr als 150 evangelische und 32 katholische Einrichtungen in Hamburg.

Evangelische Kitas in Hamburg: www.eva-kita.de

Katholische Kitas in Hamburg: http://www.katholische-kitas-hamburg.de

Arbeiterwohlfahrt (AWO) Landesverband Hamburg e.V.

Die AWO ist Träger von insgesamt 23 Kitas in Hamburg. Die Einrichtungen haben unterschiedliche Schwerpunkte: Manche stellen die Bewegung in den Vordergrund, andere die Musik oder die Sprachentwicklung; eine Kita lehrt sogar die Gebärdensprache, weil hier gehörlose und schwerhörige Kinder betreut werden. Ein anderes Haus bietet Englischunterricht an. Es gibt Wald-Kindergärten und eine Montessori-Kita (siehe unten). Einige Häuser nennen Musik als Schwerpunkt. In zwei Häusern spielt die das Thema Ernährung, Essen und Kochen eine größere Rolle.

Kitas der AWO: www.kita-awo-hamburg.de

Deutsches Rotes Kreuz Hamburg Kinder- und Jugendhilfe GmbH

Das Deutsche Rote Kreuz betreibt 13 Kindertagesstätten, daneben bietet die Gesellschaft auch offene Kinder- und Jugendarbeit, stationäre Jugendhilfe und ganztägige Betreuung an Schulen an.

Deutsches Rotes Kreuz Hamburg Kinder- und Jugendhilfe GmbH: www.drk-kiju.de

Weitere Anbieter

Auch andere Gesellschaften wie der Caritasverband für Hamburg, Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen wie der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), teilweise unter dem Dachverband des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes organisiert, betreiben Kitas. Daneben gibt es auch private Elterninitiativen. Manche von ihnen nehmen nicht an dem Gutschein-System teil.

Kitas des ASB: www.asb-hamburg.de/unsere-angebote/kinder-und-jugend/kindertageseinrichtungen

Kita des Caritasverbandes: www.caritas-hamburg.de/54453.html)

Kitas mit speziellem Konzept oder Angebot

Waldkindergärten

Kinder mit großem Bewegungsdrang sind in einem Waldkindergarten vielleicht genau richtig. Denn die Kleinen verbringen hier jeden Vormittag vier Stunden im Freien, bei Wind und Wetter, getreu dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Der Spielplatz sind Wald und Wiese, hier sollen sie die Natur mit all ihren Sinnen kennen- und achten lernen. Die Gruppen sind eher klein, die Kinder zwischen drei bis sechs Jahre alt. Flexible Ganztagesbetreuung wird in Waldkindergärten in der Regel nicht angeboten, die meisten der 15 Einrichtungen in Hamburg haben Kernzeiten von 8 bis 14 Uhr.

Waldkindergärten in Hamburg: www.waldkindergaerten-hamburg.de

Waldorfkindergärten

Das freie Spiel sehen Waldorfpädagogen als wichtigen Bestandteil des kindlichen Lebens. Daher beschäftigen sich Kinder hier weniger mit üblichem Spielzeug, als vielmehr mit einfachen Spiel- und Baumaterialien. Das soll ihre Sinne schulen, ihre Phantasie anregen und helfen, ihre Kreativität zu entwickeln. Nach der von Rudolf Steiner begründeten anthroposophischen Lehre und Pädagogik ist jeder Mensch ein Künstler, und so nehmen in Waldorfkindergärten auch Musik, das Geschichtenerzählen, das Malen und Puppenspiele einen großen Raum sein, um den Künstler im Kind zu wecken und zu fördern. 16 Einrichtungen gibt es in Hamburg.

Waldorfkindergärten in Hamburg: www.waldorfkindergaerten-hamburg.de

Montessori-Kindergärten

Der Kerngedanke der Montessori-Pädagogik lautet: „Hilf mir, es selbst zu tun“. Im Zentrum steht das selbstbestimmte Lernen des Kindes, weniger die Erziehung im Sinne von Korrektur, Ermahnung und Beeinflussung. Jedes Kind soll die Möglichkeit erhalten, in seinem eigenen Rhythmus seinen Interessen zu folgen. Erwachsene bieten ihm dafür eine Umgebung und die nötige Unterstützung, indem sie etwa Regeln bieten und Materialien bereitstellen, derer sich das Kind bedient. So soll es sich gewissermaßen selbst erziehen. Die Montessori-Pädagogik geht auf die italienische Ärztin und Reformpädagogin Maria Montessori (1870 bis 1952) zurück, die sich sehr für die Rechte von Kindern eingesetzt hat, insbesondere von Kindern aus sozial schwachen Familien. Mehr als 600 Einrichtungen in Deutschland, darunter 17 in Hamburg und Schleswig-Holstein, folgen ihrer Lehre.

Montessori-Kindergärten in Hamburg und Schleswig-Holstein: www.montessori-im-norden.de/einrichtungen_nak.html?&no_cache=1

Musik-Kindergarten

Anders als man meinen könnte, bekommen die Kleinen im Musik-Kindergarten keinen klassischen Gesangs- oder Instrumentalunterricht. Vielmehr begleitet die Musik sie durch den Tag: Die Kinder singen, tanzen und musizieren, basteln Instrumente oder experimentieren mit Klängen. So sollen sie die Welt der Töne auf spielerische Weise entdecken – wobei jeder seinem Tempo und seinen Neigungen folgen darf. Jede Woche kommen professionelle Künstler zu Besuch, etwa Sänger und Musiker der Staatsoper Hamburg und der Philharmoniker, die den Kindern Orchesterinstrumente zeigen oder kleine Opernszenen erarbeiten. Musik soll die Entwicklung der Kinder auf viele Arten unterstützen, davon sind die Initiatoren überzeugt: Es schule etwa das Sprachvermögen, die Motorik, die Wahrnehmung von Raum und Zeit, fördere aber auch die soziale Kompetenz. Der Musik-Kindergarten gehört zur Stiftung Kindergärten Finkenau (siehe oben).

Musik-Kindergarten Hamburg: www.musikkindergarten-hamburg.com

Bilinguale Kitas

Nie wieder lernen Menschen so viel und so leicht wie in der Kindheit. Manche Eltern möchten sich das zunutze machen und es ihren Kindern bessere Startmöglichkeiten für ihren späteren beruflichen Werdegang bieten. Eine bilinguale Erziehung ist eine Möglichkeit. Andere Eltern wiederum sind selbst zugereist und möchten ihre Muttersprache an die Kinder weitergeben. Etwa 20 Einrichtungen in Hamburg bieten schon den Kleinsten eine zweisprachige Erziehung, oft deutsch-englisch, aber auch deutsch-spanisch, deutsch-französisch oder deutsch-russisch (siehe auch oben, Stiftung Kindergärten Finkenau).

Bilinguale Kitas und Schulen in Hamburg: (www.mundoazul.de/bilinguale-kitas-schulen/hamburg

oder: http://bilingual-erziehen.de/zweisprachigkeit/sprachanreize/erziehungssystem/deutschland/hamburg/

Kunst-Kita

In dieser Kita dreht sich alles um Kunst. Hier orientiert man sich an der Montessori- (siehe oben) und der Reggio-Pädagogik, die davon ausgeht, dass Kinder von Anfang an ihre Wirklichkeit selbst erschaffen – Erwachsene unterstützen sie dabei lediglich. In den verschiedenen Räumen stehen Themenbereiche wie Bauecke, Bühne, Mini-Wohnung bereit, außerdem laden Werkbänke, Staffeleien und eine Fülle an Materialien dazu ein, kreativ zu werden. Das soll den Kindern ermöglichen, sich selbst zu bilden, so der Gedanke, womit ein Grundstein gelegt werde für lebenslanges Lernen sowie späteren schulischen und beruflichen Erfolg.

Auch andere private Träger setzen auf Kunst, etwa die Kita „Der kleine Prinz“, die Musik, Tanz und Malen als Schwerpunkt nennt, oder Bengel & Engel (siehe oben).

Kunst-Kita www.kunst-kita.de

Kita Der kleine Prinz (http://www.kitakleineprinz.de/)

Spielzeugfreie Kitas

Kein Spielzeug? Viele Eltern sind skeptisch, wenn sie von diesem Konzept hören. Und in der Tat ist es nicht unumstritten. Entstanden ist es im Rahmen eines Projektes zur Suchtprävention. Die Kinder, so der Gedanke, sollen selbst kreativ werden und aus sich heraus Spiele entwickeln oder Spielzeug basteln. Manche Kitas verbannen das Spielzeug nur im Rahmen eines Projekts für einen gewissen Zeitraum, etwa drei Monate. Die Kinderstube Altona verzichtet konsequent auf fertiges Spielzeug. Stattdessen gibt es einen Toberaum mit Kletterwand, Sprossen- und Strickleiter und vielen Matten sowie einen großen Bastelraum. Die Kinder helfen auch bei der Zubereitung des Essens mit. Angenommen werden Kinder ab zweieinhalb Jahren.

Kinderstube Altona: www.kinderstubealtona.de

Bengel & Engel

Bengel & Engel ist ein privater Träger in Hamburg. Die vier Kitas – drei Krippen und ein Elementarbereich – liegen alle im Stadtteil Eimsbüttel. Jede hat einen eigenen Schwerpunkt, etwa Bewegung, Musik oder Bildnerisches Gestalten. Daneben betreibt Bengel & Engel auch ein Kinderhotel, wo der Nachwuchs übernachten kann, wenn die Eltern verreisen müssen oder ausgehen wollen. Die Betreuungszeiten sind großzügig (8 bis 18.30 Uhr), Kita-Gutscheine werden akzeptiert.

Bengel & Engel www.bengel-engel.de/KiTa

Weitere Informationen im Internet:

www.hamburg.de/kita-finden

Die Website der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz liefert einen Überblick über alle Kitas in Hamburg.

www.kita.de