Prof. Kurt Hecher, Direktor der Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin am Universitätsklinikum in Hamburg-Eppendorf (UKE), gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Geburt.
Wann muss ich mich in der Klinik melden?
„Es macht Sinn, vor der 30. Schwangerschaftswoche mit unserer Schwangerenambulanz einen Termin für die persönliche Anmeldung zur Geburt zu machen, bei Zwillingsschwangerschaften auch schon früher. Zu diesem Termin sollte man unbedingt seinen Mutterpass mitbringen, damit die Akte angelegt werden kann, in der alle wichtigen Daten und Befunde festgehalten werden. Im Rahmen eines ausführlichen Gesprächs, das in der Regel mit einer Hebamme und bei Bedarf auch mit einem Arzt oder einer Ärztin geführt wird, werden auch eventuelle geburtshilfliche Maßnahmen besprochen und alle anstehenden Fragen beantwortet. Wenn gewünscht, kann auch ein Anästhesist anwesend sein, der darüber aufklärt, wie eine Periduralanästhesie (PDA) funktioniert.“
Wann muss ich mich auf den Weg in die Klinik machen?
„Kommt es rund um den errechneten Termin zum Blasensprung, sollte man sich bald auf den Weg machen, damit man im Krankenhaus untersucht werden kann. Wir warten dann noch bis zu zwölf Stunden – erst dann werden ein Wehenmittel und ein Antibiotikum (gegen Infektionen) verabreicht. Liegt das Kind zum Zeitpunkt des Blasensprungs nicht richtig mit dem Kopf im Becken, sollte die Schwangere liegend transportiert werden, um einen Vorfall der Nabelschnur auszuschließen. Abwarten kann man noch ein wenig, wenn die Wehentätigkeit allmählich einsetzt. Wenn die Wehen innerhalb einer Stunde regelmäßig alle fünf bis zehn Minuten kommen, sollte man aufbrechen.“
Wie lange bleibe ich in der Klinik?
„Bei einer vaginalen Geburt kann man von zwei bis drei Tagen ausgehen, nach einem Kaiserschnitt bleibt die junge Mutter noch vier bis fünf Tage bei uns. Eine ambulante Geburt ist auch möglich, allerdings bleiben Mutter und Kind dann länger im Kreißsaal – statt zwei bis drei Stunden vielleicht fünf bis sechs Stunden, damit sichergestellt werden kann, dass zum Beispiel keine Blutung auftritt. Es ist wichtig, dass anschließend bald ein Hebamme kommt und dass alle kinderärztlichen Untersuchungen dann von einem niedergelassenen Kinderarzt durchgeführt werden. Die meisten Frauen sind allerdings froh, nach der Geburt noch ein paar Tage in der Klink bleiben zu können.“