München (dpa/tmn). Fleisch oder Gemüse nach dem Kochen übrig? Um die Lebensmittel später ohne Frischeverlust verarbeiten zu können, muss man sie haltbar machen. Ein Vakuumiergerät kann hier gute Dienste leisten.
Lebensmittelverschwendung ist nicht nur ärgerlich und teuer, sondern auch wenig nachhaltig.
Vakuumiergeräte erhalten die Frische von Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch und anderen Lebensmitteln, indem sie Luft aus mit den Lebensmitteln befüllten Folienbeuteln oder Behältern entziehen. Ganz ohne Konservierungsstoffe wird der Inhalt so länger haltbar.
Wer sich einen Vakuumierer zulegen möchte, sollte laut dem Tüv Süd auf folgende Faktoren achten:
Welches Gerät passt zu meinem Bedarf?
Im Privathaushalt kommen meist Hand- oder Balkenvakuumierer zum Einsatz.
Handvakuumierer sind vergleichsweise günstig und erfüllen die Anforderungen der meisten Hobbyköche. Obwohl sie kein extrem starkes Vakuum und keine Schweißnaht erzeugen, sind sie vielseitig einsetzbar und eignen sich sowohl für die Haltbarmachung von Lebensmitteln als auch für die Sous-Vide-Garmethode, so die Fachleute. Man braucht für Handvakuumierer spezielle Beutel mit Ventil, die in der Regel wiederverwendbar sind.
Die Herangehensweise lässt sich ein bisschen mit Kleiderbeuteln vergleichen, denen mithilfe des Staubsaugers die Luft entzogen wird, sodass die Kleidung darin komprimiert wird und weniger Stauraum im Schrank oder unter dem Bett benötigt.
Balkenvakuumierer saugen die Luft aus einem offenen Vakuumbeutel und verschließen ihn mit einer Schweißnaht. Viele Modelle bieten außerdem einen Cutter, um individuelle Beutellängen zuzuschneiden. Hochwertige Geräte haben zusätzliche Funktionen wie eine Marinierfunktion oder Einstellungen für trockene und feuchte Lebensmittel.
Welche Aspekte sind beim Kauf eines Balkenvakuumierers wichtig?
1. Die Schweißnaht: Eine zuverlässige Schweißnaht ist entscheidend, um die Haltbarkeit der Lebensmittel zu gewährleisten. Sie sollte besonders breit und stabil sein. Modelle, die zwei oder drei Schweißnähte hintereinander anbringen, gleichen Anfängerfehler beim Befüllen aus. Bei anderen können Nutzerinnen und Nutzer den Beutel auch etwas herausziehen und manuell mit dem Vakuumierer eine zweite Schweißnaht anbringen.
2. Der Flüssigkeitsabscheider: Balkenvakuumierer saugen nicht nur Luft aus dem Beutel, sondern auch Flüssigkeiten. Ein Flüssigkeitsabscheider ist entscheidend, um das Innere des Geräts zu schützen und Flüssigkeiten zu sammeln. „Vakuumiergeräte ohne dieses Feature dürfen nur trockene Lebensmittel vakuumieren. Da jedoch selbst aus äußerlich trockenem Fleisch Fleischsaft austreten kann, ist ein Modell mit Flüssigkeitsabscheider empfehlenswert“, erklärt Anna Huber, Produktexpertin beim Tüv Süd.
3. Die Druckregulierung: Bei Balkenvakuumierern sollte man auf eine Unterdruckleistung zwischen -0,8 und -0,9 bar achten. Ein zu hoher Unterdruck kann empfindliche Lebensmittel schädigen. Einige Modelle verfügen über eine Druckregulierung, um dieses Risiko zu minimieren. Ansonsten sei eine Unterbrechungstaste ratsam, um ein Zerquetschen von Lebensmitteln händisch zu verhindern.
Mit Blick auf die Vakuumbeutel wichtig: Sie müssen immer zum gewählten Gerät passen. Am besten seien solche, die ohne den Weichmacher Bisphenol A (BPA) auskommen. Sollen sie für das Sous-Vide-Garen verwendet werden, sind die Beutel besser kochfest.
Sicherheitslabels unabhängiger Prüfgesellschaften geben beim Kauf des Vakuumierers zusätzliche Orientierung.