Weiterstadt. Der erste Spargel wird gestochen und das zum zweiten mal unter besonderen Vorzeichen: Denn auch dieses Jahr müssen sich Bauern für die Ernte wieder auf pandemische Gegebenheiten einstellen.
Viele Menschen warten Jahr für Jahr auf das edle Gemüse: In einigen Bundesländern steht der Start der Spargelsaison bevor. "Wir sind zehn Tage später dran als im letzten Jahr", sagte Rolf Meinhardt vom Tannenhof in Weiterstadt, nach den frostigen Temperaturen in der ersten Märzhälfte.
"Wir werden Ostern Spargel haben, aber nicht viel." Den Preis für den ersten heimischen Spargel schätzt Meinhardt auf 17 Euro das Kilo. Optimistischer ist der Vorsitzende des Arbeitskreises Spargel Südhessen dieses Jahr trotz Corona-Pandemie bei den Erntehelfern. "Man konnte es planen, ich weiß, dass ich meine Leute bekomme", sagte Meinhardt. Er hat die Zusage von 140 Helfern.
Auch im südlichen Rheinland-Pfalz hat die diesjährige Spargelernte begonnen. Der Spargel kommt zunächst aus geschütztem Anbau unter Folienabdeckung beziehungsweise Großtunnel.
In der Pfalz werden die Stangen bereits seit einigen Tagen geerntet, "in Rheinhessen starten die Betriebe in diesen Tagen", sagte Andreas Köhr, Sprecher des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: "Zu Ostern gibt's Spargel."
Mit dem Freilandspargel dauere es noch etwas, sagte Köhr. Durch die vorerst geringere Menge sind die Preise den Angaben zufolge zu Beginn der Saison noch sehr hoch. "Mit steigendem Angebot geht der Preis aber zurück."
Geerntet wird nun bis zum offiziellen Ende der Spargelsaison am 26. Juni. Die Betriebe versuchten in dieser Zeit zu gewährleisten, dass es kontinuierlich Spargel gebe, sagte Köhr. "Je wärmer und sonniger es ist, desto besser."
Abermals unter Pandemiebedingungen arbeiten die Betriebe laut des Verbands wieder mit den Hygieneplänen aus dem vergangenen Jahr. "Die Betriebe sind gut vorbereitet." So müsse es vor Einreise der Saisonarbeitskräfte beispielsweise einen Test geben. "Das führt auch zu hohen Kosten", sagte Köhr. Derzeit seien Arbeitskräfte verfügbar. Dennoch, so der Verbandssprecher, bleibe eine gewisse Unsicherheit. "Wir hoffen, dass es kein Chaos wie im vergangenen Jahr gibt."
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