Das Beste kommt obendrauf! Frische Aufstriche und Dips machen richtig Lust auf ein klassisches Abendbrot im Familienkreis.
Wenn Constanze Lux an Abendbrot denkt, dann denkt sie an Familie. An dieses wohlige Gefühl, das entsteht, wenn man beim Essen gemeinsam Revue passieren lässt, was am Tage alles passiert ist. „Man isst ruhiger und dadurch auch gesünder“, sagt die 37-Jährige, die eine bunt gedeckte Tafel mit all den verschiedenen Kleinigkeiten und Farben sehr anregend findet.
Die Inhaberin von LaDouce Catering veranstaltet einmal im Monat ein Abendbrot. Nicht im Familienkreis, sondern für 50 Gleichgesinnte, die sich nicht nur über die Speisen, sondern auch über die gute Aussicht freuen. Die Vesper findet nämlich im Restaurant vju oben im Energiebunker in Wilhelmsburg statt. Und was auf keinen Fall fehlen darf neben Wurst, Käse und gutem Brot, das sind selbst gemachte Aufstriche. Auch wenn es mittlerweile in vielen Familien üblich ist, abends eine warme Mahlzeit einzunehmen, sind diese ein wirklich guter Grund dafür, sich auf eine alte Tradition zu besinnen. So wird die Brotzeit zur schönsten Tageszeit.
„Ich bin sehr dafür, mit den verschiedenen Zutaten zu experimentieren“, sagt Constanze Lux, die nicht nur Köchin aus Leidenschaft, sondern auch gelernte Hotelfachfrau ist und Tourismusmanagement studiert hat. Als Basis für ihre Aufstriche und Dips dient häufig Frischkäse. Natürlich eignen sich auch andere Milchprodukte wie Joghurt, Quark, Crème fraîche oder Schafskäse. „Einer meiner Renner ist ein Kresse-Eier-Curry-Dip.“ Auch ihr Aufstrich mit Rote Bete und Cashewkernen sei sehr beliebt. „Trotzdem bestellen viele Kunden gern Klassisches wie einen Frühlingsquark oder einen Obazda.“ Sie selbst versucht auch gern, Butter zu verfeinern, etwa mit Cranberrys und Chili.
Eine extrem wichtige Rolle bei der Zubereitung spielen grundsätzlich die unterschiedlichsten Gemüsesorten. Damit diese streichfähig werden, also püriert, zerdrückt oder zerstampft werden können, sollten sie möglichst einen hohen Stärke- oder Fettanteil haben. Ideal ist zum Beispiel die fettreiche Avocado. Gut funktionieren auch liebliche Wurzeln und Rüben wie Süßkartoffeln, Möhren oder Rote Bete. Besonders cremig sind gegarte Hülsenfrüchte, die gut mit intensiven Gewürzen wie Curry oder Kreuzkümmel harmonieren. Kombiniert wird gern mit knackigen oder saftigen Sorten wie Paprika oder Tomaten.
Und natürlich sind auch Nüsse oder Samen oftmals eine gute Ergänzung. Die richtigen Kräuter und Gewürze vermögen es, eine langweilige Paste schnell in ein besonderes Geschmackserlebnis zu verwandeln. Zutaten wie Fleisch oder Fisch sind eher nebengeordnet. Dass sie jedoch Akzente setzen können, beweisen Kombinationen wie die von Avocado, Radieschen und Nordseekrabben. Sieht auch noch toll aus! „Interessante neue Ideen sind mir auch schon häufig gekommen, weil Zutaten fehlten“, sagt Constanze Lux.
Angenehmer Nebeneffekt der farbenfrohen Köstlichkeiten: Auch Kindern lässt sich so manche Zutat „unterschieben“, die ihnen sonst nur ein Kopfschütteln entlockt.
Viele Aufstriche sind auch für Vegetarier geeignet
Als gute Gastgeberin muss auch Constanze Lux an Gäste denken, die Vegetarier oder Veganer sind. „Einen tollen veganen Aufstrich habe ich neulich hergestellt, indem ich einfach Ofengemüse püriert und mit Kräutern gewürzt habe.“ Wer es lieber süß mag und Obst bevorzugt, wählt zum Beispiel Trockenfrüchte oder Mango als Basis für einen Aufstrich und Beeren als Begleiter. Oder er/sie experimentiert mit selbst gemachten Schoko-Cremes. Neben der klassischen Nuss-Nougat-Variante lassen sich recht einfach auch mit Espresso, Marzipan oder Erdnussbutter Akzente setzen.
Wer jetzt Lust auf ein gemütliches Abendbrot bekommen, aber gar keine Zeit für die Vorbereitung hat, dem kann Constanze Lux helfen: Denn seit einiger Zeit bietet sie in ihrem kleinen Café in Eimsbüttel auch ein „Abendbrot to go“ an. Ein liebevoll gepacktes Tütchen mit würziger Butter, Salat und selbst gemachten Dips für zwei Personen. Dazu noch das „Brot der Woche“ samt Rezept. Denn das ist die hohe Schule: Wer es besonders gut machen möchte, der experimentiert auch noch mit verschiedenen Brotsorten. Bauernbrot oder Pumpernickel – auch die Unterlage kann den U nterschied machen.