Hamburg. Der Hoffenheim-Mäzen glaubt an die Marktreife zur nächsten Infektionswelle und erklärt, warum er Trumps Angebot ablehnte.
Dietmar Hopp geht davon aus, dass im schon bald ein Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus verfügbar sein wird. "Ich denke aber zum Herbst müsste das verfügbar sein, und dann käme möglicherweise die nächste Welle erneuter Infektionen", sagte Hopp in einem Sport1-Interview.
Hopp, Mitbegründer des IT-Konzerns SAP und Mäzen des Fußball-Bundesligaclubs TSG 1899 Hoffenheim, hält die Mehrheit an der Tübinger Pharmafirma CureVac, die seit Januar nach einem Impfstoff gegen das Sars-CoV-2-Virus forscht.
Wann der Impfstoff auf den Markt komme, hänge vom Paul-Ehrlich-Institut ab, das für die Zulassung und Freigabe zuständig ist. Hopp: "Es müssen ja erst mal Tests gemacht werden an Tieren und dann an Menschen."
Coronavirus: Hopp lehnte Trumps Kaufangebot für CureVac ab
US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Tagen Curevac angeboten, das Exklusivrecht für den möglichen Impfstoff für eine Milliarde Dollar abzukaufen. Hopp lehnte es ab: "Für mich ist das selbstverständlich, es kann gar nicht sein, dass eine deutsche Firma den Impfstoff entwickelt und dieser in den USA exklusiv genutzt wird. Das war für mich keine Option."
Hopp (79) war wegen seines Engagements für seinen Heimatclub Hoffenheim zuletzt in Fußballstadien zur Zielscheibe von Fanprotesten geworden. Genugtuung verspüre er deshalb jetzt nicht: "Mir kommt es nicht darauf an, wie ich dastehe", sagte Hopp, "mir ist es wichtig, dass die Firma belohnt wird für 15 Jahre Malochen in der Forschung. Man hat auch Rückschläge erleiden müssen. Ich habe nie an dem Team gezweifelt, habe diese Leute finanziert, und das ist ein gutes Gefühl. "