Berlin. Fast alle Sonnencremes haben bei Stiftung Warentest gut abgeschnitten. Wir stellen die Testsieger und ein mangelhaftes Produkt vor.

Stiftung Warentest hat für seine aktuelle Ausgabe 17 Sonnenschutzmittel getestet, 15 mit Lichtschutzfaktor 20, zwei mit Lichtschutzfaktor 15. Das Ergebnis ist erfreulich: Alle bis auf ein Produkt schneiden im Prüfpunkt „Einhaltung des Sonnenschutzfaktors“ sehr gut ab, gleich sechs schaffen das auch in der Gesamtnote.

Ein Novum beim Test von Sonnenmilch und Co.: Bislang war bei den jährlichen Tests von Sonnenschutzmitteln maximal die Note „Gut“ möglich – weil „kein Sonnenschutzmittel hundertprozentig vor UV-Strahlung“ schützt, so das Argument der Tester. Verbraucher sollten sich nicht in falscher Sicherheit wiegen. Da dieser Umstand jedoch mittlerweile den meisten Deutschen klar sei, habe man die Bewertungsrichtlinien geändert.

Nur eine Creme ist mangelhaft

Die Cien Sun Sonnenmilch Classic von Lidl (2,29 Euro), Nivea Sun Schutz und Pflege Sonnenmilch (9 Euro), Today Sun Sonnenmilch von Rewe und Penny (1,99 Euro), Sun Ozon Sonnenmilch Med von Rossmann (3,50 Euro) und das Nivea Sun Protect & Refresh (11 Euro), jeweils mit Lichtschutzfaktor 20 sowie Elkos Sun Sonnenspray von Edeka mit Lichtschutzfaktor 15 bekommen die Bestnote. Einzig das Sonnen-Fluid von Annemarie Börlind fällt im Test durch und ist nach Ansicht der Tester „mangelhaft“, weil es den versprochenen Sonnenschutzfaktor nicht einhält.

Die auf Sonnenschutzmitteln angegeben Zahl gibt an, um wie viel Mal sich die sogenannte Eigenschutzzeit der Haut mit dem Produkt verlängern lässt. Wessen Haut sich also üblicherweise nach 10 Minuten ungeschütztem Sonnenkontakt rötet, kann mit einem Lichtschutzfaktor 15 theoretisch 150 Minuten in der Sonne bleiben, ohne sich zu verbrennen. Doch ausreizen sollte man diese Zeit nicht, raten die Verbraucherschützer, nach zwei Dritteln der berechneten Zeit sollten Verbraucher Schatten suchen. Nachcremen verlängere die Schutzzeit nicht, sondern frische den Schutz lediglich auf, etwa nach dem Baden im Meer.

So extrem verbrennt die Sonne die Haut

Wer seine Haut ungeschützt den UV-Strahlen der Sonne aussetzt, riskiert nicht nur Verbrennungen, sondern auch langfristig gesundheitliche Schäden.
Wer seine Haut ungeschützt den UV-Strahlen der Sonne aussetzt, riskiert nicht nur Verbrennungen, sondern auch langfristig gesundheitliche Schäden. © imago stock&people | Action Pictures
„Ach, das bisschen Rot ist doch gar nicht schlimm, das ist morgen braun“, denken viele. Aber stimmt das auch? Jeder Sonnenbrand schadet der DNA, sagen Mediziner. Das Hautkrebsrisiko steigt.
„Ach, das bisschen Rot ist doch gar nicht schlimm, das ist morgen braun“, denken viele. Aber stimmt das auch? Jeder Sonnenbrand schadet der DNA, sagen Mediziner. Das Hautkrebsrisiko steigt. © imago stock&people | Paul von Stroheim
An den Strand und Klamotten vom Leib – dann eincremen. Das reicht für viele Sonnenhungrige. Experten raten jedoch dazu, sich schon vor dem Strandbesuch einzucremen, um vor der Sonne optimal geschützt zu sein.
An den Strand und Klamotten vom Leib – dann eincremen. Das reicht für viele Sonnenhungrige. Experten raten jedoch dazu, sich schon vor dem Strandbesuch einzucremen, um vor der Sonne optimal geschützt zu sein. © imago/Science Photo Library | Science Photo Library
Bei der Wahl des Lichtschutzfaktors spielen mehrere Faktoren eine Rolle, sagen Mediziner. Je nach Hauttyp und Stärke der UV-Aussetzung ist ein mittlerer Schutz (LSF 15-30), ein hoher Schutz (LSF 30-50) oder ein sehr hoher Schutz (LSF 50+) notwendig.
Bei der Wahl des Lichtschutzfaktors spielen mehrere Faktoren eine Rolle, sagen Mediziner. Je nach Hauttyp und Stärke der UV-Aussetzung ist ein mittlerer Schutz (LSF 15-30), ein hoher Schutz (LSF 30-50) oder ein sehr hoher Schutz (LSF 50+) notwendig. © Getty Images | Christopher Furlong
Wer in den Urlaub fährt, um sich zu sonnen, sollte in den ersten Tagen nicht übertreiben. Mediziner raten dazu, mit kurzen Sonnenbädern zu starten.
Wer in den Urlaub fährt, um sich zu sonnen, sollte in den ersten Tagen nicht übertreiben. Mediziner raten dazu, mit kurzen Sonnenbädern zu starten. © Getty Images | Matt Cardy
Die UV-B-Strahlen sind für den akuten Sonnenbrand verantwortlich. Sie erreichen nur die oberen Hautschichten. Doch auch die UV-A-Strahlen verursachen Schäden. Sie dringen in tiefere Hautschichten ein, treiben die Hautalterung voran und steigern ebenfalls das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.
Die UV-B-Strahlen sind für den akuten Sonnenbrand verantwortlich. Sie erreichen nur die oberen Hautschichten. Doch auch die UV-A-Strahlen verursachen Schäden. Sie dringen in tiefere Hautschichten ein, treiben die Hautalterung voran und steigern ebenfalls das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. © imago stock&people | Niehoff
Wer baden geht und sich anschließend nicht erneut eincremt, riskiert einen Sonnenbrand, auch wenn er ein wasserfestes Produkt verwendet.
Wer baden geht und sich anschließend nicht erneut eincremt, riskiert einen Sonnenbrand, auch wenn er ein wasserfestes Produkt verwendet. © Getty Images | Matt Cardy
Creme, Spray, Gel, Schaum – auf dem Markt gibt es verschiedenste Sonnenschutzprodukte. Die Wirkung ist aber bei allen die gleiche, sagen Experten.
Creme, Spray, Gel, Schaum – auf dem Markt gibt es verschiedenste Sonnenschutzprodukte. Die Wirkung ist aber bei allen die gleiche, sagen Experten. © imago/Science Photo Library | Science Photo Library
Gute Sonnenbrillen schützen die Augen vor den UV-Strahlen der Sonne. Jedoch können die Brillen einen weißen Abdruck im Gesicht hinterlassen.
Gute Sonnenbrillen schützen die Augen vor den UV-Strahlen der Sonne. Jedoch können die Brillen einen weißen Abdruck im Gesicht hinterlassen. © imago stock&people | blickwinkel
Sonne ist gesund – das stimmt. Allerdings nur in Maßen.
Sonne ist gesund – das stimmt. Allerdings nur in Maßen. © imago/Westend61 | Westend61
Nach einem Sonnenbad braucht die Haut eine Ruhephase, in der der körpereigene Reparationsprozess laufen kann. Am besten geht das über Nacht.
Nach einem Sonnenbad braucht die Haut eine Ruhephase, in der der körpereigene Reparationsprozess laufen kann. Am besten geht das über Nacht. © imago/Science Photo Library | Science Photo Library
1/11

So schneiden Cremes mit höherem Lichtschutzfaktor ab

Für Hellhäutige und Kinder seien die in diesem Jahr getesteten Produkte übrigens nicht ideal, geben die Warentester noch zu bedenken. Sie bräuchten einen höheren Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 30 oder 50. Sonnencremes mit dieser Stärke testete die Stiftung im vergangenen Jahr. Die besten Kandidaten waren: Douglas Sun Sonnenmilch, Cien Sun Sonnenmilch Classic von Lidl, Today Sun Sonnenmilch von Penny und Rewe, Elkos sun Schutz und Bräune Sonnenmilch von Edeka, La Roche-Posay Anthelios W Gel bei empfindlicher Haut, Sundance Sport transparentes Sonnenspray von dm und Sun Ozon Sonnenspray active von Rossmann, alle mit Sonnenschutzfaktor 30 und Eucerin Sun Spray Transparent mit Lichtschutzfaktor 50.