Techniker Krankenkasse Baden-Württemberg hat 2011 Sprachtherapien im Wert von 43 Millionen Euro verschrieben - ein Zuwachs von sieben Prozent.

Stuttgart. Einen Trend zum „therapierten Kind“ registriert die Techniker Krankenkasse (TK) Baden-Württemberg. Die niedergelassenen Ärzte im Südwesten verschrieben nach Auskunft der TK im vergangenen Jahr Sprachtherapien für Kinder und Jugendliche im Wert von rund 43 Millionen Euro. Das sei ein Zuwachs von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte die TK unter Berufung auf die aktuelle Heilmittelstatistik des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung mit.

Mehr als 131 000 Rezepte wurden demnach im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg für Sprachtherapien für Kinder unter 15 Jahren ausgestellt. Im Vorjahr seien es noch rund 122 000 gewesen, im Jahr 2009 etwa 109 000. „Fast jedes zehnte Kind erhält mittlerweile Sprachtherapie. In der Altersgruppe zwischen fünf und zehn sogar jedes fünfte“, sagte TK-Landeschef Andreas Vogt.

Passive Beschäftigungen wie Spielen mit der Playstation und Fernsehen wirkten sich auf die Sprachfähigkeit der Kinder aus. „Die Krankenkassen und damit die gesetzlich Versicherten müssen hier teilweise für Versäumnisse in Schule und Elternhaus einstehen“, betonte Vogt. Hinzu komme, dass Eltern mit höherem Bildungsniveau ihren Nachwuchs in jeder Hinsicht unterstützen möchten und häufig nach therapeutischen Maßnahmen fragten. (dpa)