Forscher tüfteln schon länger an einer Anti-Baby-Spritze für den Mann. Bisher sind alle Versuche gescheitert. Aber wo liegt wirklich die Ursache?

Baierbrunn. Manche Frauen leiden unter Depressionen, starken Stimmungsschwankungen oder gar Schmerzen, weil sie die Hormone der Pille nicht vertragen. Das bislang sicherste Verhütungsmittel ermöglicht beiden Partnern Geschlechtsverkehr ohne reichen Kindersegen, die Leidtragende ist bei einer Unverträglichkeit aber immer die Frau. Auch aus diesem Grund arbeiten Wissenschaftler schon lange an einem Verhütungsmittel für den Mann. Bislang sind allerdings alle Testreihen gescheitert, meist waren die starken Nebenwirkungen bei den männlichen Probanden zu heftig.

Aktuell ist genau aus diesem Grund eine weitere Studie gescheitert. Weil zehn Prozent der 400 Test-Teilnehmer von den regelmäßigen Hormongaben zur Schwangerschaftsverhütung über Depressionen, verringerte Libido und Gewichtsabnahmen klagten, wurde die ansonsten vielversprechende Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wieder eingestellt, berichtet die „Apotheken Umschau“. Die Zeugungsfähigkeit der Männer konnte durch Hormongaben sicher für eine Zeitlang unterbunden werden. Die Nebenwirkungen aber scheinen zur unüberwindlichen Hürde zu werden.

Höchst interessant ist in diesem Fall: Die Nebenwirkungen traten auch bei den Test-Männern auf, denen die Forscher gar keine Hormone verabreicht hatten – sondern Placebos. Da stellt sich schnell die Frage: Liegt es an der Forschung oder doch am Mann?