Nicht nur Schweinegrippe, auch andere Infektionen können sich Urlauber unbemerkt mit nach Hause bringen. Welche Symptome verdächtig sind.

Hamburg. Grippesymptome nach dem Urlaub? Da denkt heute jeder sofort an Schweinegrippe. Unzählige Berichte in den Medien haben in den letzten Wochen jedem klar gemacht, dass man sich das H1N1-Virus gerade auch im Urlaub einfangen kann. Obwohl die von Infektionsexperten erwartete Erkrankungswelle am Ende der Hauptferiensaison in Deutschland auszubleiben scheint - die Warnungen vor der Ansteckung waren berechtigt. Noch sind viele Fragen zur neuen Influenza ungeklärt, und immer noch fürchten Fachleute, dass das Virus mit jeden neu Erkrankten weiter mutieren und aggressiver werden könnte.

Was vielen Urlaubsrückkehrern allerdings wenig bewusst ist: Schweingrippe ist im Ausland nicht die einzige Infektionsgefahr. Es gibt noch viele andere Erreger, die Urlaubern gefährlich werden können - ob beim Badeurlaub an der türkischen Riviera, auf Safari in der Serengeti, bei der Studienreise durch Kurdistan oder schlicht beim Wandern im Bayerischen Wald.

Oft geht es schon am Urlaubsort los, etwa mit heftigem Durchfall oder hohem Fieber. Doch manchmal machen sich die Erreger erst nach Wochen, gelegentlich sogar erst nach Monaten bemerkbar, wenn der Urlauber längst wieder zu Hause und die Erinnerung an die Reise verblasst ist. Nicht nur bei Grippesymptomen sollte dann schnell ein Arzt die genaue Ursache klären. Auch diese Symptome sind verdächtig:

  • unerklärliche Fieberschübe
  • anhaltende Erschöpfung und Abgeschlagenheit
  • wiederkehrende Verdauungsprobleme (Durchfall und/oder Verstopfung, auch abwechselnd)
  • stark juckende, gerötete, evtl.merkwürdig gemusterte Hautstellen
  • kleine, schlecht heilende Geschwüre
  • juckende Hautknoten, besonders an den Füßen

Doch wie lange kann es dauern, bis sich bei einer unbemerkten Infektion Beschwerden einstellen?

Wer solche Beschwerden hat und keine naheliegende Erklärung, warum sie bestehen, sollte dem Arzt unbedingt von seiner Urlaubsreise erzählen, damit nicht unnötig Zeit mit möglicherweise falschen Diagnosen verloren geht. Vor allem nach Reisen in exotische Länder ist im Fall des Falles ein reisemedizinisch ausgebildeter Arzt oder gar ein Tropenmediziner die bessere Adresse als der Hausarzt um die Ecke.