Hamburg. Start für die Freiluftsaison: Da gilt es, Gartenmöbel und Terrasse hübsch zu machen. Ein Portal hilft bei der Suche nach Accessoires.

Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen zu sehen und zu spüren sind, ist es wieder soweit: Alle wollen in den Garten, ihm mit Spaten, Schere und Rechen endgültig den Winter austreiben, dem ersten Grün beim Sprießen zusehen, säen, umgraben, pflanzen, um- und neugestalten. Und wie jedes Jahr um diese Zeit kommt die Frage auf: Was gibt’s Neues, um ihn zu verschönern?

„Während in den vergangenen Jahren der Fokus auf architektonisch-designorientierten Gestaltungselementen lag, setzt sich in diesem Jahr der naturhafte Garten durch“, sagt Claudia Schaaf. Die Gartengestalterin aus Neu-Wulmstorf ist Mitglied der Gärtner von Eden, eines Zusammenschlusses von Gestaltern, die sich auf die Planung und Pflege von Privatgärten spezialisiert haben.

Urwüchsige Formen sind angesagt

Die Hinwendung zu mehr Natürlichkeit bedeutet, dass statt akkurat gestutzter Formgehölze jetzt eher urwüchsige Formen angesagt sind. „So wird beispielsweise der alte Obstbaum mit charaktervollem Stamm zum gestalterischen Mittelpunkt des Gartens“, erläutert Claudia Schaaf. Darüber hinaus seien zarte Pastelltöne wie Lila und Rosa und üppig blühende Zier- und Nutzpflanzen wie Katzenminze, verschiedene Salbeiarten oder Zierlauch gefragt.

Im Trend liegt zudem der eigene Nutzgarten, der mit Radieschen, Rotkohl oder mediterranen Küchenkräutern bestückt wird. Auch Mangold, Tagetes und Borretsch in Kübeln und Kästen machen Lust auf Selbstgeerntetes.

Großformatiges sorgt für Ruhe

Für Terrassen, Treppen und Wege empfiehlt die Planerin großformatige Beton- und Natursteinplatten, vorzugsweise aus Keramik. „Großformatiges sorgt auch im Garten für Ruhe und Großzügigkeit“, sagt Claudia Schaaf. Für Keramik spreche, dass es farbecht, vergleichsweise kratzfest und unempfindlicher gegen Schmutz sei als Natursteine oder Betonplatten. „Außerdem kommen sie mit einer geringeren Aufbauhöhe aus“, betont sie.

Auch Hölzer, vorzugsweise mit glatten Oberflächen, erobern jetzt das grüne Wohnzimmer – egal, ob sie gewachst oder thermobehandelt, aus Douglasie oder Lärche sind. Alternativ dazu gibt es Terrassendielen in Holzoptik von Trex Company, bestehend aus Verbundmaterial – einem Mix aus 95 Prozent recyceltem Holz und Plastik.

Schleifen, Ölen oder Lackieren entfallen

Man muss schon sehr genau hinsehen, um zu erkennen, dass die Dielen nicht aus Holz gefertigt sind. Für das Material spricht, dass es resistent sein soll gegen Verblassen, Fleckenbildung, Kratzer und Schimmel. Außerdem lassen sich Verschmutzungen durch Essen und Getränke einfach mit Seife und Wasser entfernen. Damit entfallen Schleifen, Ölen oder Lackieren des Belags. Um zu belegen, dass nicht zu viel versprochen wird, gewährt das Unternehmen 25 Jahre Garantie gegen Verblassen und Verschmutzungen.

Holzmöbel brauchen jetzt Pflege, alle paar Jahre ist ein neuer Anstrich mit Öl, Lack oder etwas Wachs fällig.
Holzmöbel brauchen jetzt Pflege, alle paar Jahre ist ein neuer Anstrich mit Öl, Lack oder etwas Wachs fällig. © dpa-tmn | Andrea Warnecke

Wer den Frühling auf Terrasse oder Balkon genießen will, kommt aber ums Putzen und Werkeln nicht wirklich herum – ebenso wie ums Aufräumen. Michael Henze, Umweltreferent im Bundesverband Garten- und Landschaftsbau, warnt jedoch davor, nur einfach zum Hochdruckreiniger ohne spezielle Waschbürsten oder Spritzschutz zu greifen. „Die Schäden durch dieses Werkzeug übersteigen oft den Nutzen.“

Starker Wasserstrahl kann Holz schädigen

Selbst wenn unmittelbar nach der Reinigung keine Probleme erkennbar seien, werde die Oberfläche zunehmend rauer. „Dadurch kann sich Schmutz absetzen, können sich Algen bilden und Wasser eindringen.“ Außerdem führe der Wasserdruck oft dazu, dass Steinschichten abplatzten und Fugen ausgespült würden.

Auf Holzböden kann es zu ähnlichen Folgen kommen. „Ein zu starker Wasserstrahl schädigt das Holz und sorgt dafür, dass die Oberfläche vorzeitig erodiert“, sagt Henze. Besser sei es, die Böden gründlich mit einem grobborstigen Besen, Scheuerbürste, Neutralseife und Wasser zu reinigen – idealerweise in Richtung der Dielenstruktur.

Imprägnierung schützt vor Wasser und UV-Strahlung

„Nötig ist auch die Reinigung der Spalten zwischen den Dielen und der Unterkonstruktion der Terrasse. Denn hier bilden sich gern Feuchtnester, die zu einem Pilzbefall des Holzes führen können“, sagt Florian Zeller vom Gesamtverband Deutscher Holzhandel. Eine regelmäßige Auffrischung der Versiegelung mit Imprägniermitteln aus dem Handel schütze das Material vor Wasser und UV-Strahlen. Bei Holz bietet sich Öl oder eine Lasur an – je nachdem, womit es schon behandelt wurde.

Wären da noch die Gartenmöbel: Haben diese gut geschützt überwintern können, reicht meist schon das Säubern mit einem Putzlappen und leichtem Reinigungsmittel. Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie rät, bei Kunststoffmöbeln Autopolitur zu verwenden. „Das sorgt für einen tollen Glanz.“

Mit dem Hockdruckreiniger Sonnenschirme säubern

Holzmöbel hingegen sollten maximal nebelfeucht gewischt werden, denn Seifenwasser bekomme ihnen ebenso wenig wie zu viel Feuchtigkeit. Um offenporigem Holz Gutes zu tun und es farblich aufzufrischen, empfiehlt Geismann, die Möbel alle zwei Jahre zu ölen oder zu wachsen.

Bleibt noch der Sonnenschirm: Er verträgt im Gegensatz zu Möbeln und Böden eine Behandlung mit einem Hochdruckreiniger. Allerdings muss er danach wieder gründlich mit einem Imprägniermittel für Außenstoffe behandelt werden – aber erst, nachdem die Oberfläche wieder trocken und komplett sauber ist, wie die Sprecherin der Deutschen Möbelindustrie betont.

Reizvolle Patina durch Kalkränder

Durch die Imprägnierung könnten sonst Schmutzreste langfristig in die Faser eingearbeitet werden. Eine mangelhafte Imprägnierung führt außerdem zu Schimmel und Stockflecken, weswegen die Reinigung an einem sonnigen und warmen Frühlingstag erfolgen sollte.

Wer sich an weißen Rändern auf Terrakottatöpfen durch Kalkeinlagerungen aufgrund von Gießwasser stört, der kann diese mit Essig bearbeiten. Michael Henze rät aber eher zur Geduld: „Die Kalkränder sehen anfangs unschön aus, gehen aber im Laufe der Zeit in eine reizvolle Patina über.“

Ein Hängesessel lädt zum Chillen ein.
Ein Hängesessel lädt zum Chillen ein. © HA | Kleentex PR

Inspiration für Balkon und Terrasse

Wer nach dem Frühlingsputz feststellt, dass es an Schönem auf Balkon oder Terrasse fehlt, findet Inspirationen auf dem neuen Gartenportal „Gartenjunkie.de“, gegründet von dem Hamburger Bijan Peymani. Clou dabei: Neben Tipps zur Gestaltung des Außenbereichs, präsentiert in fünf Stilkategorien, stellt Peymani wöchentlich ein „Fundstück der Woche“ vor.

„Dabei handelt es sich um einen Artikel, der aus dem gängigen Angebot heraussticht, beispielsweise ein Übertopf in Form eines Hydranten oder ein Gartenkamin mit Grill- und Backfunktion“, sagt der Hamburger. Die Resonanz auf sein Portal und die seit Februar offiziell lancierte Facebook-Fanpage überrascht ihn selbst: Schon jetzt beläuft sich die Zahl der Abonnenten auf mehr als 300 Fans. (dpa)