Wer wachsen möchte, muss erfinderisch sein. Dabei stärken Innovationen nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern schaffen und sichern Jobs; das belegt eine Studie der Kfw Bankengruppe aus dem Jahr 2012. Danach steigt die Beschäftigung in Branchen mit überdurchschnittlich hohen Innovationsanstrengungen fast doppelt so stark wie in solchen mit geringen Aktivitäten. In Hamburg gibt die Wirtschaft nach den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes rund 1,1 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung (F&E) aus.
"Forschung und Entwicklung nimmt bei uns einen sehr hohen Stellenwert ein", sagt Nils Halm, technischer Leiter bei Pfannenberg. Bei dem Hersteller für Kühl- und Sicherheitstechnik generieren Produkte, die jünger als fünf Jahre sind, rund 45 Prozent des Umsatzes. Zurzeit hält der Mittelständler mit Standorten in neun Ländern 190 Patente. Ob ein Kühlsystem für die Sicherheitsanlagen im Gotthardtunnel oder Blitzleuchten für den Eiffelturm: "Ohne Erfindergeist kann man sich nicht gegen Wettbewerber durchsetzen", sagt Halm.
Ein weiteres Beispiel für Innovationskraft und Forschergeist ist Wachsproduzent Sasol Wax. "Kreativität ist das Rückgrat in unserem Markt", sagt Geschäftsführer Edwin Vorsteveld. Von den 470 Mitarbeitern sitzen inzwischen 40 Angestellte im Bereich F&E. "Weltweit bietet niemand so viele Spezialprodukte an wie wir", sagt Vorsteveld. Aktuell sind es gut 700 verschiedene Wachse und Vaselinequalitäten. Die Produkte werden bei Sasol Wax passgenau entwickelt und produziert. Erzeugt wird paraffinbasiertes Wachs aus einem Nebenprodukt der Schmierölraffinerien. "Erdöl wird knapp, deshalb stellen wir mittlerweile auch aus Erdgas Wachs her", sagt Vorsteveld. Die synthetischen Wachse sollen das Portfolio weiter verstärken - und erfordern weitere Forschungsanstrengungen.