Welche Projekte IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg als besonders exemplarisch einstuft und Besuchern empfiehlt

Wie wohnen, arbeiten und leben wir morgen? Dieser Ansatz hat Uli Hellweg stets beschäftigt. Der IBA-Geschäftsführer hat zwar keine Favoriten unter den 63 Projekten. Einige aber hält er für herausragend, weil sie die drei Leitideen der IBA besonders abbilden.

Bauausstellung in der Bauausstellung

Hier wird das Leitthema "Metrozone - Neue Räume für die Stadt" beispielhaft verkörpert. Das Quartier aus 17 innovativen Gebäuden entstand auf einer ehemaligen Brachfläche in der Mitte Wilhelmsburgs. "Hier wird das Fenster zur Zukunft des Bauens geöffnet", sagt der IBA-Geschäftsführer. Verschiedene Gebäude-Kategorien zeigen, wie Menschen im 21. Jahrhundert leben werden. Insgesamt entstanden rund 300 Wohnungen für Familien, Paare, Singles und Senioren, außerdem ein großer Behörden-Neubau, ein Ärztehaus, ein Schwimmbad, eine Sporthalle und das Wälderhaus mit Ausstellung, Hotel und Gastronomie.

Am Inselpark, S3 bis Wilhelmsburg, 7 min Fußweg

Harburger Schloßinsel

Um das Bauen am Wasser geht es auch im zweiten von Hellweg vorgeschlagenen "Metrozonen"-Projekt, der Entwicklung der Harburger Schloßinsel. Diese wird durch die IBA gleich mehrfach aufgewertet: mit Wohnquartieren am Binnenhafen, einem Park und dem Projekt "Brückenschlag". Letzteres allerdings verzögert sich wegen Planungsfehlern. Hellweg nimmt es gelassen: "Das Projekt ist auf gutem Weg."

S3 bis Harburg, Bus 142 oder 154 bis Kanalplatz, 10 min Fußweg

Energiebunker

Als Highlight aus dem Bereich "Stadt im Klimawandel - Neue Energien für die Stadt" empfiehlt der IBA-Chef den "Energiebunker". Der ehemalige Flakbunker wurde in ein Öko-Kraftwerk umgewandelt und ist Zentrale eines Nahwärmenetzes für das Reiherstiegviertel. Hellweg: "Das Projekt ist ein Vorbild für dezentrale Nahwärmenutzung. Es zeigt, dass man sich bei der Energieversorgung einer Stadt nicht auf die großen Energieanbieter beschränken muss." Der Bunker bietet aber noch mehr als Energie: In 30 Meter Höhe gibt es ein Café, außerdem werden Besucher in einer Ausstellung über seine Geschichte informiert.

Neuhöfer Straße 7, S3 bis Veddel, Bus 13 bis Veringstraße, 4 min Fußweg

Sprach- und Bewegungszentrum

Beispielhaft für den Bereich "Kosmopolis - Neue Chancen für die Stadt" ist dieses Projekt. Das Bildungshaus liegt mitten im multikulturellen Reiherstiegviertel. Dass sich die Sprachentwicklung bei Kindern durch Bewegung verbessert, ist wissenschaftlich erwiesen. Hier wird dieser Ansatz auf alle Altersklassen ausgeweitet. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche auf die schulische und berufliche Ausbildung vorzubereiten und Erwachsenen die Integration durch das Erlangen besserer Deutschkenntnisse zu erleichtern.

S3 bis Veddel, Bus 13 bis Vogelhüttendeich, 8 min Fußweg

Weltquartier

Bei diesem "Kosmopolis"-Projekt geht es um eine verbesserte Wohnsituation. Das südliche Reiherstiegviertel, in dem 1700 Menschen aus mehr als 30 Nationen zu Hause sind, wird saniert und teilweise neu gebaut, um familiengerechtes Wohnen und nachbarschaftliches Miteinander zu fördern. Hellweg: "Hier können die Besucher alle Stadien des Umbaus sehen. Das ist gerade für Fachpublikum interessant."

Weimarer Straße, S3 bis Veddel, Bus 13 bis Veringstraße