In Uetersen fing alles an. Jetzt bringt Air Hamburg Fluggäste zu Zielen in ganz Europa
Heist/Uetersen/Hamburg. Wie wäre es, einmal mit der viersitzigen Cessna vom Flugplatz Uetersen aus zum Rundflug über Hamburg zu starten? Oder doch lieber einen Inseltörn im Liniendienst von Hamburg nach Helgoland, Sylt, Juist oder Norderney mit der robusten und geräumigen Britten-Norman Islander buchen, die Platz für acht Passagiere hat? Ach so, Sie sind Manager, Rockmusiker oder Filmstar. Da düsen Sie doch am besten gleich im noblen Privatjet zu den Terminen in Europa.
Für alle diese Fälle hat Air Hamburg die passenden Angebote parat. Und wenn es noch nicht reicht, können ergänzend im firmeneigenen "Café Himmelsschreiber" beim Hamburger Geschäftsfliegerzentrum eine Kuchenschlacht oder ein leckerer Brunch geordert werden. Im schicken Lokal oder unter freiem Himmel im Strandkorb, direkt am Puls des internationalen Flugverkehrs neben der Startbahn 33 und den Taxiwegen, auf denen die großen Vögel fast hautnah am Stück Apfelkuchen auf dem Teller entlang rollen.
Air Hamburg - das Markenzeichen des mittlerweile in der Hansestadt ansässigen Luftverkehrsunternehmens - ist zu einem Dach geworden, unter dem ein halbes Dutzend Luftfahrt-Aktivitäten vereint sind. Was die meisten nicht wissen: Die Keimzelle des Unternehmens war der Flugplatz Uetersen. Auf dem Grasplatz starteten die Air-Hamburg-Geschäftsführer Floris Helmers und Alexander Lipsky 2001 mit der Übernahme einer Privatfliegerschule. Zügig bauten die Freunde aus Segelfliegerzeiten die Firma zur Flugschule Hamburg aus. Damit begann ein Steigflug, der trotz aller weltwirtschaftlichen Turbulenzen kontinuierlich anhält.
"Aktuell gehören zum Betrieb Air Hamburg 58 Mitarbeiter", sagt Helmers, und man merkt ihm an, dass er stolz auf dieses Team ist. Mehr als die Hälfte der Kollegen sind - wie auch die Chefs - Berufspiloten mit Verkehrsfliegerlizenz, Fluglehrer oder Techniker. Eine Navigationsmarke für den Erfolg des Unternehmens: Lag der Jahresumsatz 2008 noch bei vier Millionen Euro, so wurden 2010 bereits 11,6 Millionen Euro erreicht. Der Privatjet-Bereich ist im Geschäftsfliegerzentrum Hamburg angesiedelt.
Mit sieben modernen zweistrahligen Citation-Jets und einer zweimotorigen Beechcraft King-Air stehen der Kundschaft luxuriös ausgestattete Flugzeuge mit fünf bis neun Sitzplätzen zur Verfügung. Den flexiblen, von Flugplänen unabhängigen Service nutzen die Manager großer Konzerne ebenso wie illustre Gäste aus dem Showbiz. Weltstar und Frauenschwarm George Clooney, Brad Pitt, Shakira, Boris Becker und James Hetfield gehörten schon zu den prominenten Fluggästen bei Air Hamburg. Einsatzgebiet der Privatjets ist ganz Europa. Mehr als die Hälfte der Aufträge kommen über Broker herein. Das sind Makler, die weltweit die Flugzeug-Kapazitäten für Geschäftsflieger-Passagiere vergeben. "Doch Air Hamburg hat auch viele Stammkunden", sagt Helmers, der dies als Zeichen der Zufriedenheit mit dem Service sieht.
Gut im Geschäft ist das Unternehmen auch mit dem Inseldienst, der mit den sonor brummenden Islandern und Kleinflugzeugen von Hamburg aus bedient wird. Größter "Bringer" ist dabei die Tour nach Helgoland. Im Mai beginnt der Sommerflugplan. Nach wie vor können die Trips aber auch als Charterflüge von Uetersen aus gebucht werden. Dort, wo alles begann.