Google verknüpft Innovationen und Entwicklungen zu Netzwerken. Wer nach den jüngsten Ankündigungen des Suchmaschinenbetreibers ein „G-Phone“ erwartet hatte, wurde enttäuscht.
Wer Google und seine Methoden kennt, wird allerdings weniger überrascht sein: Man nutzt Entwicklungen und Ideen und verknüpft sie zu intelligenten und profitablen Anwendungen. So auch beim jüngsten Mobilfunk-Projekt.
Ein Telefon gibt es also nicht. Tatsächlich bündelt Google Entwicklungen von nicht weniger als 30 Unternehmen zur Softwareplattform "Android" für Mobiltelefone. Geplant ist ein Open-Source-basiertes "Betriebssystem" für Handys. Leistungsfähige mobile Applikationen sollen entwickelt und auf diesem offenen Standard realisiert werden können.
Mit im Boot sind neben Chipherstellern und Anbietern von mobilen Diensten auch große Mobilfunkkonzerne wie T-Mobile, Telefonica, Telecom Italia oder Sprint Nextel.
Das neue Konzept richtet sich gegen die Platzhirsche der Smartphone-Szene: Microsoft, Symbian und Palm werden die Entwicklung sehr genau beobachten. Ob das Kundenprofil von Apples hochgeschlossenen iPhone auf die Google-Pläne anspringt, wird sich zeigen.
In jedem Fall kommt Bewegung in den Markt. Google wird sicherlich nicht als Verlierer aus dem Vorhaben hervorgehen, liegt deren Geschäftsmodell ja mehr in der Werbevermarktung, als im Verkauf von Technologien oder Hardware. Auch Datenschützer werden die Augen offen halten: Der Nutzer dieser Entwicklungen dürfte nochmals etwas gläserner werden.