Hamburg. Weil es sich nach wie vor blendend verkauft, wurde das kompakte SUV nur dezent überarbeitet. Weiterhin keine Elektro-Option im Angebot

Kürzlich haben wir den überarbeiteten Skoda Kodiaq hier näher angesehen, heute geht es eine Klasse tiefer zum ebenfalls gelifteten Karoq. Den sind wir zudem nicht als Diesel gefahren, sondern mit dem 110 kW/150 PS starken 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner und einem Sieben­gang-Direktschalt­getriebe.

Zunächst einmal: Der Karoq zählt mit seinen 4,39 Metern Länge noch zu den Kompakt-SUV, er ist in der Stadt entsprechend handlich und nur 11 Zentimeter länger als zum Beispiel ein aktueller VW Golf. Dennoch ergibt sich ein ganz anderes Raumgefühl, dank hoher Sitzposition und ordentlich Kopffreiheit sitzt man vorne fast so gut wie im großen SUV. Und wenn man es bei insgesamt vier Passagieren belässt, gibt es auch hinten auf längeren Strecken für niemanden einen Grund zur Klage.

Das Gepäckabteil ist mit 521 Litern Volumen hinreichend dimensioniert (bei der Allrad-Version wäre es weniger), nützlich ist dabei auch der variable Laderaum, der 190 Euro Aufpreis kostet und eine kluge Verteilung der Beladung ermöglicht. Typisch Skoda, weil man dort kleine, clevere Lösungen liebt: Die LED-Kofferraum­beleuchtung lässt sich als Taschenlampe nutzen.

Neue Modellversion verrät sich nur durch wenige Details

Nach der jüngsten Auffrischung wirkt der Karoq außen im Design nur dezent geschärft (Kühlergrill, Leuchten, Farb­palette, Dachspoiler), auch innen muss man schon genau hinsehen, was jetzt anders ist. Das Thema E-Mobilität spielt bei dieser Baureihe nach wie vor keine Rolle, im Gegensatz zu vielen „Elektrikern“ stimmt im Karoq dafür noch das Analog-Digital-Verhältnis. Soll heißen: Nicht alles wird wie auf einem iPad bedient, es gibt echte Schalter und Regler.

Über der Mittelkonsole thront dennoch ein Bildschirm. Die Tachoeinheit ist ebenso ein Monitor, dieser lässt sich aber nach eigenen Wünschen konfigurieren, auch im klassischen Look. Einen analogen Regler für die Radiolautstärke findet man nur am Multifunktionslenkrad, die Bedienung des Navigationssystems und des Radios erfolgt via Touchscreen.

Lenkung, Fahrstabilität und Fahrkomfort gefallen auf gewohnt hohem Niveau. Sinnvolle Assistenzsysteme sind – bis auf den offenbar nicht mehr angebotenen Totwinkelwarner – an Bord. Der Motor, ein Konzern-Herz, das in vielen Modellen von VW bis Seat schlägt, gibt sich eher kumpelhaft als elegant. Als TSI sorgt er für ansprechende Fahrleistungen bei einem für Benziner noch akzeptablen Verbrauch. Die Fahrdynamik lässt sich per Knopfdruck in drei Stufen verstellen.

Unter dem Strich bleibt der Karoq ein attraktives SUV im städtetauglichen Format. Einzig die Differenz zwischen Basis- und Endpreis betrübt ein wenig.

Autogramm

Fahrverhalten ++++

Wendig genug in der Stadt, sehr erwachsen über Land.

Leistung +++-

1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner, 110 kW/150 PS, Vmax: 210 km/h, 0–100 km/h: 9,1 s

Verbrauch ++--

WLTP: 6,2 l/100 km, Test: 6,9 l/100 km; CO2: 139 g/km

Preis +++-

Basis: 26.320 Euro, Testwagen: 43.739 Euro