Auf der Messe CeBIT wird ein frühzeitiges Warnsystem für Autobahnen vorgestellt. Erkennt das System, dass ein Auto in falscher Richtung unterwegs ist, klingelt und blinkt binnen einer Sekunde das Handy.
In Deutschland gibt es jährlich etwa 1800 Verkehrsmeldungen zu Falschfahrten auf der Autobahn. Kommt es zum Unfall, sind die Folgen nicht selten verheerend. Bei fast jeder sechsten Kollision werden Beteiligte getötet, geht aus einem Bericht des Bundesverkehrsministeriums von 2012 hervor. Gewarnt werden Autofahrer hauptsächlich über das Radio – bei der Meldekette gehen jedoch wertvolle Minuten verloren.
„Hier setzt die Zusammenarbeit des Ingenieurdienstleisters c4c mit unserer Universität an“, sagt Prof. Andreas Rausch vom Institut für Informatik der TU Clausthal. „Ideengeber für das Forschungsprojekt ist die c4c, bei der Umsetzung haben sich Studierende eingebracht.“ Was steckt hinter der Falschfahrererkennung? „Um die Zeit bis zur Warnung zu verkürzen, können sogenannte Car2X-Technologien zum Einsatz kommen. Dabei werden Infos zwischen Fahrzeug und Infrastruktur ausgetauscht“, sagt Lutz Kelch, Technischer Leiter bei der c4c Engineering.
Notrufsäulen können als Standpunkte für Infrastruktur-Hardware verwendet werden. Ihr Netz ist dicht genug, um über WLAN die Abdeckung der Autobahnen zu gewährleisten. Erkennt das System, dass ein Auto in falscher Richtung unterwegs ist, klingelt und blinkt binnen einer Sekunde das Handy in Fahrzeugen der Umgebung sowie beim „Geisterfahrer“. Alle können die Geschwindigkeit drosseln und möglichst Unfälle vermeiden. Ein Prototyp der App wird vom 10. bis 14. März auf der CeBIT in Halle 9, Stand C28 zu sehen sein.