Über Batterien macht man sich nur Gedanken, wenn sie leer oder weg sind. Renault bietet nun einen besonderen Service an, der es Eignern eines Zoe ermöglicht, mindestens einmal im Monat an den Kraftspeicher in ihrer Elektro-Knutschkugel zu denken: „Hab ich die Leasingrate bezahlt?“
Denn bei Renault kauft man nicht einfach nur ein Auto. Man kauft vier Räder, eine Handvoll Sitzplätze und den ganzen anderen Kladderadatsch, der dafür sorgt, dass man auf der heimischen Auffahrt modern und mobil aussieht. Die Möglichkeit aber, sich tatsächlich fortzubewegen, die ist so exklusiv, dass man dafür nicht nur einmal, sondern wieder und wieder und wieder bezahlen darf. Die Batterie für das vollelektrische Gefährt kauft man nämlich nicht. Man mietet sie.
Und wenn man seine Raten nicht pünktlich bezahlt oder sich sonstwie beim französischen Autobauer unbeliebt macht, schaltet der den Akku einfach ab. Verstecken hilft nix. Denn um dem säumigen oder renitenten Kunden den Saft abzudrehen, muss weder ein Servicetechniker noch Moskau Inkasso vorbeischauen. Irgendwo drückt irgendein Mitarbeiter an irgendeinem Computer einen Knopf, und schon ist es aus mit der „Elektromobilität für alle“. Dass das Druckmittel funktioniert, bewies Renault nach Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ bereits: Ein Direktimporteur weigerte sich, die saftigen Gebühren für die Umschreibung des Batterievertrages zu bezahlen, Renault drohte mit Abschaltung. Das Verfahren läuft.
Hauptsache, diese Mischform aus meins und deins macht keine Schule: Vermieter etwa könnten auf die Idee kommen, Haustüren umzubauen und sie im Fall eines säumigen Schuldners per Remote-Befehl zu verriegeln...