Erstmals ist der Mercedes SL fast komplett aus Aluminium gefertigt. Er wiegt 140 Kilogramm weniger und auch der Motor ist sparsamer.
STUTTGART. Sportlich, elegant, im modernen Design, aber trotzdem traditionell - so präsentiert sich der neue Offene dem Betrachter. Traditionell besitzt der SL auch weiterhin seine gewohnten Proportionen: lange Motorhaube, weit nach hinten gerücktes Passagierabteil und ein bulliges Heck. Diesen Eindruck untermalen auch die Abmessungen: in der Länge legte der SL um 50 Millimeter zu und in der Breite gar um 57 Millimeter. Die Front wird vom großen Mercedes-Stern im aufrecht stehenden Kühlergrill geziert. Die Scheinwerfer, die serienmäßig mit dem Intelligent Light System (ILS) bestückt sind, stehen schräg und verleihen dem SL sein eigenständiges Aussehen. Das Lichtsystem verfügt über fünf unterschiedliche Lichtfunktionen. Es reagiert selbstständig auf Fahr- und Wettersituationen. Dies soll ein Garant dafür sein, dass der Fahrer immer eine optimale Ausleuchtung vorfindet. Positionslichter und Tagfahrleuchten verfügen über LED-Technik. Glatte Flanken mit wenigen Linien machen den SL zu einem dezent auftretenden Luxusliner, der aber mit seinem breiten Heck und dem integrierten Heckdiffusor zeigt, dass er ein echter Sportwagen ist.
Im Innenraum sorgen edle Materialien wie Leder und Holz oder Aluminium für ein luxuriös sportliches Ambiente. Dank der gewachsenen Außenabmessungen steht auch den Insassen ein noch großzügigeres Platzangebot zur Verfügung. Eine Besonderheit stellt das neue Variodach des SL dar. Wie bei den Vorgängermodellen kann es elektrohydraulisch im Kofferraum versenkt werden. Jetzt gibt es aber drei Varianten zu Auswahl. Nach wie vor gibt es ein in Wagenfarbe lackiertes Aluminiumdach. Dazu kommt ein Glasdach und ein Panorama-Variodach. Dessen Transparenz lässt sich per Knopfdruck wahlweise von hell auf dunkel verändern. Der Rahmen des Daches ist jetzt aus Magnesium gefertigt, was das Gewicht um sechs Kilogramm erleichtert. Dadurch wird auch der Schwerpunkt des Fahrzeugs weiter nach unten verlagert, was zu einer verbesserten Fahrdynamik verhelfen soll.
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Der Fahrdynamik dient auch das gesenkte Gewicht des neuen SL. Dank der Verwendung von Aluminium für nahezu die gesamte Karosserie wiegt diese nur noch 110 Kilogramm. Erstmals verwendet Mercedes einen vollständigen Aluminium-Rohbau. Lediglich in den A-Säulen sind aus Sicherheitsgründen Stahlrohre integriert.
Zwei Motoren stehen dem Kunden zurzeit zur Auswahl. Ein neuer V8-Zylinder mit 4,7 Liter Hubraum - das sind rund 0,8 Liter weniger als beim Vorgänger - leistet 320 kW/435 PS. Damit aktiviert das Triebwerk jetzt fast 37 kW/50 PS mehr, trotz des geringeren Hubraums. Gleichzeitig konnte das Drehmoment von 530 Nm auf stolze 700 Newtonmeter angehoben werden und: der Verbrauch soll sich trotz der Mehrleistung um rund 22 Prozent verringert haben. Beim überarbeiteten V6-Motor ist die Leistung geringfügig auf 225 kW/306 PS gesenkt worden, wobei aber das Drehmoment minimal auf 370 Nm angestiegen ist. Serienmäßig werden beide Triebwerke über eine optimierte Siebengang-Automatik geschaltet. Start-Stopp-Funktion gehört bei beiden Varianten zur serienmäßigen Ausrüstung. Und während der V6 den SL in 5,9 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt, schafft der V8-Zylinder dieses Tempo nach kurzen 4,6 Sekunden.
Zur serienmäßigen Ausstattung des SL gehören ein semiaktives Fahrwerk - auf Wunsch kann der Kunde das aktive Fahrwerk (ABC) bestellen. Eine neue elektromechanische Lenkung mit über den Lenkwinkel verstellbarer Kennung und geschwindigkeitsabhängiger Lenkunterstützung soll den Geradeauslauf stabilisieren.
Müdigkeitserkennung (Attention Assist) und das adaptive Bremssystem sind weitere serienmäßige Standards für den neuen SL. Aber natürlich ist die Aufpreisliste auch für den neuen SL wieder lang. Sie reicht vom Abstandsregel-Tempomat (Distronic Plus) über die Presafe-Bremse und den aktiven Parkassistenten, der die Parklücke erkennt und bei Bedarf selbstständig einparkt, bis hin zu einem hochwertigen Command-Online System mit Internetzugang und DVD-Wechsler.
Die Preise für den neuen SL haben sich trotz verbesserter Technik und Ausstattung lediglich um knapp unter vier Prozent erhöht. Der SL 350 kostet ab 93 534 Euro, der SL 500 ab 117 096 Euro. Und gleich zu Beginn bietet Mercedes eine opulent ausgestattete „Edition 1“ des SL an. Der Aufpreis dafür beträgt zwischen 19 028 Euro und 22 598 Euro.