Mit einiger Verzögerung ist jetzt auch Mercedes dem Hybrid-Trend gefolgt. Und wo lässt sich innovative und kostspielige Technologie besser verkaufen als im Luxussegment? Deshalb gibt es die S-Klasse nun auch mit der Kraft zweier Antriebe.
Im S 400 Hybrid wird ein V6-Benziner (279 PS) mit einem Elektromotor (20 PS) kombiniert. Ergebnis: ein Normverbrauch von knapp unter 8 Liter Super/100 km.
Wer jetzt auf das Erlebnis setzt, allein mit Batteriekraft lautlos und emissionsfrei durch Innenstädte zu rollen, wird allerdings enttäuscht. Mercedes bietet keinen Vollhybrid, mit dem man ein Fahrzeug über kurze Strecken auch rein elektrisch fahren kann. Der Elektromotor unterstützt hier vielmehr den Benziner in solchen Situationen, die besonders viel Sprit kosten: beim Anfahren und Beschleunigen.
Im praktischen Fahrbetrieb merkt man von der Hybrid-Technik nicht allzu viel. Der Motor schaltet vor einem Halt, etwa an einer roten Ampel, dank des Start-Stopp-Systems automatisch ab und springt wieder an, wenn der Fahrer den Fuß von der Bremse nimmt. Beim Tritt aufs Bremspedal wird Bewegungsenergie zurückgewonnen und in der Lithium-Ionen-Batterie im Motorraum gespeichert.
Im Praxisbetrieb offenbart die Verbrauchsanzeige: Um weniger als zehn Liter zu realisieren, muss man sehr vorausschauend fahren und das Gaspedal sensibel behandeln. Realistisch sind rund zehn Liter - ein respektabler Wert für eine gewichtige Oberklasselimousine. Der S 400 Hybrid ist zwar kein Fahrzeug für Sparfüchse, aber ein weiterer Schritt hin zum umweltverträglichen Antrieb der Zukunft.
Im Profil
Fahrspaß ++++-
Innovation +++--
Komfort ++++-
Kosten ++---
Umwelt ++++-
Preise und Ausstattung
Die Preisliste für die Benzinerversionen der S-Klasse beginnt bei 76 160 Euro für den S 350. Der getestete S 400 Hybrid mit serienmäßiger Siebengang-Automatik, LED-Leuchten und Navigation kostet 85 323 Euro. Extras: Schiebedach (1487 Euro), Metallic-Lackierung (1142 Euro), Einpark-Paket inkl. Rückfahrkamera (1130 Euro).