Die Japaner stellen bereits die dritte Generation des Hybridautos vor. Der Toyota Prius bietet mehr Leistung und weniger Verbrauch.
Stockholm. Während einige Autohersteller zurzeit mehr oder weniger schnell den Hybridantrieb für sich entdecken, stellt Toyota dieser Tage bereits die dritte Generation des Prius vor. Das "Urmodell" aller Hybridfahrzeuge kam erstmals 1997 in Japan und 2000 in Europa auf den Markt und wurde weltweit mehr als 1,3 Millionen Mal verkauft. Das neueste, ab 24 950 Euro erhältliche Modell, setzt auf mehr Leistung und eine höhere Endgeschwindigkeit. Mit einem um 14 Prozent auf 3,9 Liter gesenkten Normverbrauch kommt der Prius auf einen CO2-Ausstoß von 89 g/km - ein Wert, wie ihn zurzeit nur der zweisitzige Kleinstwagen Smart erreicht. "Hybrid ist Zukunft, die heute schon fährt" heißt ein Werbeslogan der Toyota-Edeltochter Lexus. So gesehen, fährt man mit dem Prius bereits in der Zukunft dritter Teil.
Um allerdings in der Praxis auf Verbräuche von unter fünf Litern zu kommen, will der Hybrid entsprechend gefahren werden. Drückt man das Gaspedal beim Anfahren oder Beschleunigen zu sehr durch, wird die Kraft des gerade in diesen Bereichen unterstützend und Treibstoff sparend wirkenden Elektromotors nicht optimal genutzt. Gleiches gilt, wenn die neue Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h zu häufig ausgenutzt wird. Wer jedoch vorausschauend fährt und das System intelligent einsetzt, kann in der Praxis Verbrauchswerte zwischen vier und fünf Litern herausfahren. Rein elektrisch lässt sich der Prius auch fahren - mit maximal 45 km/h über eine Strecke von etwa zwei Kilometern. Diese emissionsfreie Fahrt wird per Knopfdruck aktiviert, die beiden weiteren Betriebs-Modi "Eco" und "Power" sorgen für zurückhaltende oder dynamischere Beschleunigung. Richtig günstige Verbrauchswerte erzielt man natürlich nur im "Eco"-Modus.
Toyota setzt weiterhin auf Nickel-Metallhydrid-Batterien und nicht auf die leistungsfähigeren, aber bisher kaum praktisch erprobten Lithium-Ionen-Akkus. Schon die ersten beiden Generationen glänzten mit hoher Zuverlässigkeit und kamen ohne Schäden am Hybridsystem auf teilweise erstaunliche Kilometerleistungen. Natürlich wurde beim Prius trotzdem einiges verbessert. So ist die etwas schwachbrüstige Systemleistung der zweiten Generation von 113 auf jetzt 136 PS gestiegen. Etwa 90 Prozent der Komponenten des Hybridstrangs sind zudem verfeinert worden, sie fallen teils leistungsfähiger, teils leichter aus. Alufelgen, Klimaautomatik, CD-Radio und sogar ein Head-Up-Display zählen zur Serienausstattung der Basisversion.
Immer noch gewöhnungsbedürftig für den europäischen Durchschnittsgeschmack ist das exaltierte Design des als Weltauto konzipierten Prius. Immerhin kommt die Neuauflage deutlich gefälliger und vor allem dynamischer daher als ihre Vorgänger. Leichte Enttäuschung hinterlassen die kratzempfindlichen und an manchen Stellen billig wirkenden Kunststoffe. Zufriedenstellend ist dagegen das Platzangebot, auch auf den hinteren Sitzen. Und der Kofferraum bietet mit 445 Litern genug Platz für Einkauf und Urlaub. Der Fahrkomfort überzeugt ebenfalls, nur mit kurzen Stößen hat das Fahrwerk Probleme, ansonsten werden Unebenheiten souverän gemeistert. Die Lenkung ist direkter und deutlich exakter als noch im Vorgänger.
Der Prius ist kein Sonderangebot, das Hybridpaket fordert seinen Preis. Er ist aber 550 Euro günstiger als die Generation davor - bei deutlich besserer Ausstattung und interessanterem Design. So gesehen ist der Vorreiter in Sachen Massenhybridisierung ein besserer Kauf denn je.
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