Jetzt reitet auch Volvo auf der automobilen Hybridwelle.
Stockholm - Nachdem die Schweden sich in den vergangenen Jahren fast ausschließlich auf Biopower und den Öko-Sprit E85 konzentriert haben, planen nun auch sie einen Teilzeitstromer und wollen der Konkurrenz damit um ein paar Kilometer davonfahren. Gemeinsam mit dem Energiekonzern Vattenfall versprechen sie für das Jahr 2012 ein Hybridauto der nächsten Generation, dessen Batterie für mehr ausreicht als nur ein paar hundert elektrisch gefahrene Meter.
Das Zauberwort heißt Plug-In-Hybrid und meint eine Mischung aus Verbrennungs- und Elektromotor, bei der dem Stromer nicht mehr nur die Rolle des Juniorpartners bleibt. Weil die Lithium-Ionen-Akkus deutlich größer dimensioniert sind und der Elektromotor mehr Kraft hat, treibt er den Wagen über viele Kilometer alleine an. Erst wenn die Akkus nach etwa 50 Kilometern zur Neige gehen, springt der Verbrennungsmotor an - ein sparsamer Diesel. Mit diesem Zuschnitt bietet das Hybrid-Konzept einen entscheidenden Vorteil: Man lädt die Akkus nicht mehr nur beim regenerativen Bremsen, sondern auch daheim an der Steckdose oder in der Stadt an einer Stromtankstelle. Das dauert zwar ohne Schnellladestation rund fünf Stunden, macht einen aber unabhängiger von fossilen Treibstoffen und senkt dramatisch die Kosten. Denn Strom ist nach der Berechnung der Schweden nur ein Drittel so teuer wie Sprit. Obwohl das Auto wegen der Batterien deutlich mehr kosten wird als ein konventioneller Diesel, fahre man deshalb unter dem Strich billiger, werben Volvo und Vattenfall. Und das Nageln des Selbstzünders hört man bei einem elektrischen Aktionsradius von 50 Kilometern nur noch selten. "Die allermeisten Fahrten sind ohnehin nur Kurzstrecken", sagt Volvo-Chef Steven Odell.
Noch bleiben drei Jahre Zeit, um das Auto auf die Straße zu stellen, doch die Vorbereitungen sind bereits weit fortgeschritten. In diesem Sommer sollen schon die ersten Testwagen auf die Straße kommen. (tg)