Die deutschen Autobauer rufen ihre Wagen im Vergleich zur internationalen Konkurrenz relativ selten zurück in die Werkstätten.

Die deutschen Autobauer rufen ihre Wagen im Vergleich zur internationalen Konkurrenz relativ selten zurück in die Werkstätten. Bei der Gesamtzahl der Rückrufaktionen von 1993 bis heute liegen Daimler, BMW und Co. im Mittelfeld, wie aus einer Anfrage der Grünen an die Bundesregierung hervorgeht. Der japanische Weltmarktführer Toyota beorderte dieser Tage weltweit 1,35 Millionen Autos zurück zu den Händlern.

Die höchste Zahl von Rückrufen verzeichnete der französische Autobauer Renault. Insgesamt 101 Rückrufaktionen musste der Konzern zwischen 1993 und Ende 2008 starten. Auf Platz zwei folgt demnach Ford mit 73 Rückrufen, Rang drei belegt Fiat mit 62 Rückrufaktionen. Den Daten des Verkehrsministeriums zufolge musste der größte deutsche Autobauer VW seit der Wiedervereinigung insgesamt 43 Mal Fahrzeuge zurück in die Werkstätten holen. Bei Audi gab es demnach 39 Rückrufe, bei Opel 38, bei Mercedes-Benz 20, bei BMW neun, bei Smart sieben und bei Porsche fünf. Am niedrigsten war die Zahl der Rückrufe bei den Herstellern Hyundai und Dacia, bei Daewoo und der BMW-Marke Mini.

Der ADAC warnte davor, von der Zahl der Rückrufe auf die Qualität einer Automarke zu schließen. "Es ist ein gutes Zeichen, wenn sich Hersteller ihrer Verantwortung beim Thema Sicherheit stellen", sagte ein ADAC-Sprecher. Dies sei besser, als "Probleme totzuschweigen und die Fehler in den Werkstätten heimlich zu bearbeiten". Außerdem sei die blanke Zahl der Rückrufe trügerisch, weil sie nicht in Beziehung zur Gesamtproduktion der Hersteller gestellt worden sei.