Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Drahtesel mit E-Kraft rasant. In Städten sind immer mehr Berufspendler mit Pedelecs unterwegs.
Stuttgart. E-Bikes liegen voll im Trend und Deutschland strampelt mehr denn je mit E-Kraft. Die Zahl der Elektrofahrräder ist im vergangenen Jahr um 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, bestätigte der Auto Club Europa (ACE) in Stuttgart einen entsprechenden Bericht der „Bild-Zeitung“.
Mit 310 000 verkauften Fahrrädern machten die sogenannten Pedelecs mittlerweile einen Anteil von acht Prozent des gesamten Fahrradmarktes aus. „In den Städten sehen wir immer häufiger junge Berufspendler, die im Business-Anzug auf Pedelecs umsteigen“, sagte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner. Pedelecs, bei denen der Fahrer vom Elektroantrieb beim Treten unterstützt wird, sind nicht zu verwechseln mit zulassungspflichtigen E-Bikes, die auch ohne Pedalkraft rein elektrisch bis zu Tempo 45 fahren. Die E-Bikes haben nur einen sehr kleinen Marktanteil.
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Mittlerweile sind laut ACE rund 900 000 elektronische Fahrräder auf deutschen Straßen unterwegs. Der ACE geht von einem anhaltenden Trend aus, diese moderne Form der Mobilität bringe „mehr Komfort, Effizienz und Spaß auf einen Nenner.“ Im europaweiten Vergleich gilt Deutschland als der Top-Markt für Elektroräder. Mehr als jedes dritte Elektrofahrrad in Europa wird in Deutschland verkauft.
Einen Boom erlebt diese Art von Zweiradfahren auch in den Niederlanden und der Schweiz. Die Eidgenossen hätten mit zahlreichen Akku-Tankstellen den Servicegedanken schon sehr weit entwickelt, sagte Hillgärtner. Auch der herkömmliche Fahrradmarkt boomt laut ACE.
2011 wurden 3,74 Millionen Fahrräder verkauft – 300 000 mehr als im Vorjahr und ungefähr genauso viele wie 2009. Von der Politik fordert der ACE unter anderem eine bessere Infrastruktur für Radfahrer.