Berlin. Material, Ausstattung, Tragekomfort – IMTEST hat fünf neue Modelle beim Wandern getestet. Frauen sollten auf bestimmten Hinweis achten.
Trekking bedeutet im Allgemeinen das mehrtägige Wandern durch eher abgelegene und unwegsame Gegenden. Die Herausforderung ist der Weg an sich und das ungestörte Naturerlebnis. Ursprünglich wanderte man mitsamt seinem Zelt und Schlafsack, heute ist der Begriff Trekking durchaus weiter gefächert. Sein Gepäck verstaut man dabei in einem Rucksack und beschränkt sich auf das Wesentliche.
IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat fünf Trekkingmodelle von Fjällräven, Gregory, Deuter, Tatonka und Mammut getestet und verrät, worauf man beim Kauf achten muss.
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Darauf kommt es beim Trekkingrucksack an
Vor dem Kauf sollte sich der Wanderer die Frage stellen, welche Touren er machen und wie er übernachten möchte. Denn das Angebot unter den Herstellern ist riesig. So gibt es Trekkingrucksäcke etwa mit Volumen von 30 bis 90 Litern Inhalt. Die Testkandidaten sind eher kleiner und weisen eine Füllmenge von 30 Litern (Mammut) bis 38 Litern (Gregory) auf. Sie eignen sich perfekt für ein Wanderwochenende mit fester Unterkunft oder für ausgedehnte Tagestouren.
Alle Trekkingrucksäcke haben ein großes Hauptfach, das sich von oben befüllen lässt. Während man an den Inhalt des Gregory und Deuter auch von unten gelangen kann, kommt der Fjällräven sogar mit einem Rundherum-Reißverschluss. So hat man einen optimalen Überblick über sein Gepäck und erspart sich lästiges Suchen.
Wer den ganzen Tag mit seinem Hab und Gut unterwegs ist, freut sich über ein gutes Tragesystem. Dazu hören gepolsterte Schultergurte, ein bequemer Hüftgurt sowie ein verstellbarer Brustgurt, was alle fünf Rucksäcke bieten. Sitzt der Rucksack perfekt, liegt die Hauptlast nämlich auf den Hüftknochen und nicht auf der Schulter. Hier überzeugten vor allem der Futura Pro 36 und der Paragon 38 mit einer angenehmen Polsterung, aber auch der Kajka 35 sitzt recht gut.
Damit der Wanderer nicht so schnell ins Schwitzen kommt, ist eine großflächige Rückenbelüftung unabdingbar. Die Modelle von Deuter und Tatonka bringen hier den größten Abstand zwischen Körper und Tasche mit. Insgesamt sollte man vor dem Kauf mehrere Modelle testen, denn jeder Rücken ist anders. So gibt es auch Rucksäcke für besonders große Menschen und speziell auf die Tragebedürfnisse von Frauen abgestimmt. Das steht im Produkthinweis oder lässt sich beim Kauf erfragen.
Tipps für platzsparendes Packen
Damit man bei seiner Trekkingtour auch alles mitbekommt und der Rucksack optimal auf dem Rücken sitzt, ist es wichtig, ein paar Pack-Tipps zu beachten.
Es empfiehlt sich, von unten nach oben zu packen und dabei Dinge wie Schlafsack oder Daunenjacke ganz nach unten zu platzieren. Schwere Sachen kommen direkt an Rücken, damit der Rucksack mitunter nicht wie ein Hebel wirkt und einen nach hinten zieht. Aus diesem Grund packt man auch eher in die Höhe als in die Breite oder Tiefe.
Die Zwischenräume kann man dann mit Kleidung füllen. Hier eignen sich Packtaschen perfekt, um Sachen schneller wiederzufinden. Eine Regenjacke, ein wärmender Pulli oder das Erste-Hilfe-Set sollten ganz oben griffbereit liegen, Kleinkram wie Sonnenbrille, Smartphone oder Riegel passen am besten in die Deckel-Taschen.
Hier bietet jeder Testkandidat zwei Reißverschlussfächer, beim Kajka 35 sind es sogar drei. Ebenso haben alle Rucksäcke weitere kleine Fächer, beispielsweise an den Hüftflossen (alle), im Frontbereich (Mammut) oder an der Seite (Deuter). Zum Schluss helfen die Kompressionsgurte, das Volumen noch zu reduzieren.
Möchte der Wanderer Kochgeschirr oder weiteres Gepäck mitnehmen, machen sich die zahlreichen Gurte, Schnallen und Laschen an den Trekkingrucksäcken bezahlt. Gerade das Modell von Fjällräven punktet mit einer kompletten Befestigungsleiste, an der zum Beispiel per Karabiner weitere Dinge gut mittransportiert werden können.
Fazit: Dieser Trekkingrucksack liegt bei Tragekomfort und Belüftung vorn
Wer auf der Suche nach einem neuen Trekkingrucksack ist, findet bei allen fünf Testkandidaten ein wertiges und robustes Modell, das bereit ist für das nächste Outdoor-Abenteuer. Dabei vereint der Testsieger Futura Pro 36 von Deuter gleich mehrere positive Eigenschaften. Er bietet einen sehr guten Tragekomfort samt Rückenbelüftung und kommt mit vielen Nebentaschen und Befestigungsmöglichkeiten. Das Modell gibt es in verschiedenen Varianten, dass auch besonders große Menschen und Damen eine optimale Passform, entsprechend ihrer Anatomie, finden.
Sucht man ein etwas günstigeres Modell, fährt man mit dem Hike Pack 32 gut. Der Rucksack bietet ein kleineres Volumen. Dafür punktet er mit einem sehr leichten Gewicht und einer guten Rückenbelüftung.
1. Platz: Futura Pro 36 – Deuter/ IMTEST-Siegel: Testsieger Ausgabe 05/2024
Preis: 200 Euro
Überzeugt mit einem bequemen Tragegefühl, einem robusten Stoff und sehr guter Rückenbelüftung.
+ Hauptfach lässt sich per Reißverschluss unterteilen.
- Zweitschwerster Rucksack im Test.
Ergebnis: sehr gut (1,5)
2. Platz: Kajka 35 – Fjällräven
Preis: 319,95 Euro
Sehr robustes Material, gepaart mit sehr vielen Befestigungsmöglichkeiten am Rucksack selbst.
+ Rucksack lässt sich per Schiene individuell an Rückenlänge anpassen.
- Teuerster Rucksack unter allen Testkandidaten.
Ergebnis: gut (1,7)
3. Platz: Paragon 38 – Gregory
Preis: 220 Euro
Der Paragon 38 bietet den bequemsten Tragekomfort bezüglich der Schultergurte und Hüftflosse.
+ Extra-Schnallen zur Befestigung von Schlafsack oder Isomatte im unteren Bereich.
- Versteckte Kompressionsgurte sind nicht so gut erreichbar.
Ergebnis: gut (1,8)
4. Platz: Hike Pack 32 – Tatonka / IMTEST-Siegel: Preis-Leistungs-Sieger Ausgabe 05/2024
Preis: 140 Euro
Kompakter und leichter Rucksack, der sich eher für kleinere Touren oder Ausflüge mit fester Unterkunft eignet.
+ Sehr gute und große Rückenbelüftung.
- Vergleichsweise wenige Nebenfächer.
Ergebnis: gut (1,8)
5. Platz: Lithium 30 – Mammut
Preis: 140 Euro
Der Lithium 30 bietet das beste Verhältnis von Volumen und Gewicht, neben Tatonka das günstigste Modell im Test.
+ Großzügiges Netzfach für nasse Sachen oder einen Helm mit zusätzlichem Reißverschlussfach.
- Tragekomfort nicht so hoch wie bei den Modellen von Gregory oder Deuter.
Ergebnis: gut (2,0)