Berlin. Die Grillsaison endet nicht mit dem Sommer und warmen Temperaturen. Lesen Sie hier, mit welchen Tipps auch das Wintergrillen gelingt.
Gemütlich mit einer Tasse Glühwein im eigenen Garten stehen, zusammen mit ein paar guten Freundinnen und Freunden an der Feuerschale. Für immer mehr Menschen hat das durchaus Charme . Wenn es dann noch ein paar Leckereien vom Rost gibt, steht einem geselligen Nachmittag oder Abend nichts mehr im Weg. Oder doch?
Das Wintergrillen hält ein paar Herausforderungen bereit. Denn was für uns den Reiz des Winters ausmacht, ist für die Zubereitung von Essen eher kontraproduktiv. IMTEST, das Verbrauchermagazin der Funke Mediengruppe, gibt die besten Tipps, wie das Grillen in der kalten Jahreszeit gelingt.
Der richtige Grill
Wer mit kleinen Campinggrills, die mit Butangaskartusche befeuert werden, im Schnee ein paar Sachen zubereiten möchte, wird beim Wintergrillen womöglich sein blaues Wunder erleben: Der Grill geht nicht an oder sofort wieder aus. Denn Butangas ist ab minus 4 Grad Celsius nicht mehr gasförmig, sondern bleibt einfach flüssig in seinem Behälter.
Und schon bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gast die Kartusche nur sehr schlecht aus. Besser eignen sich entsprechend größere Gas- oder Holzkohlegrills. Und die am besten mit Deckel. Denn das ist dem Garprozess dienlich. Gerade bei kleinen Steaks führt ein konsequent aufgelegter Deckel beim Wintergrillen zu schönen Ergebnissen.
Der Brennstoff
Beim Kohlegrill ist man im Winter mit Briketts ganz gut dabei. Die schaffen zwar nicht ganz so viel Hitze, halten aber länger. Wichtig ist, dass die Kohle trocken gelagert wird. Feuchter Brennstoff qualmt und produziert zu wenig Hitze.
Bei Gas kann man beim Wintergrillen eine Schutzhülle über die Flasche ziehen. Das reduziert die Neigung zum Vereisen, was ansonsten früher oder später zu einem Leistungsverlust führen kann.
Der Standort
Wenn es schneit oder sehr windig ist, sollte man den Grill irgendwo aufstellen, wo er einigermaßen geschützt steht. Schmelzende und verdunstende Schneeflocken auf dem Deckel sorgen für ungewollte Abkühlung. Und fegt der Wind gerade durch einen Gasgrill, kommt der womöglich gar nicht richtig auf Temperatur. Beim offenen Kohlegrill hat man dann eine unten warme und oben kalte Wurst.
Doch Vorsicht: Styroporgedämmte Hauswände oder Fensterscheiben mögen es gar nicht, wenn der Grill zu nah steht.
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Bodenmatten verwenden
Wenn absehbar ist, dass man längere Zeit am Grill stehen wird, sollte man auch sich selbst gegen die Bodenkälte schützen. Einige Grillhersteller bieten Unterlegmatten. Schaumstofffliesen oder eine Europalette tun es aber auch.
Das Zubehör
Es gibt kein spezielles Wintergrill-Zubehör. Man kann aber zum Beispiel in einer gelöcherten Gemüsepfanne oder einem Gemüsekorb recht gut Maronen rösten. Eine Paella-Pfanne eignet sich auch hervorragend zur Zubereitung von Champignons oder Reibekuchen. Daneben gibt es Poffertjes-Pfannen aus Gusseisen.
Wer will, kann auch eine einfache Hochbord-Pfanne aus Stahl mit genug Öl befüllen, um darin etwa Churros auszubacken. Und auf dem Pizzastein lassen sich hervorragend Flammkuchen backen. Für die Feuerschale geeignet: Flammlachsbretter.
Die Zeitplanung
Wer nicht gerade einen Keramikgrill besitzt, sollte beim Wintergrillen mit längeren Garzeiten im Vergleich zum Sommer rechnen. Zwar kann man den Grill mit mehr Brennstoff füttern, um den Temperaturverlust an die kalte Umgebungsluft auszugleichen. Trotzdem sollte man damit rechnen, dass die Temperatur im Garraum zwischendurch immer mal wieder abfällt. Ein herkömmlicher Gas- oder Kugelgrill kühlt dann eben auch sehr schnell aus. Zudem dauern die Aufheizzeiten des Grills insgesamt länger.
Auf dem Feuer kochen
Gerade für die kalte Jahreszeit werden die sogenannten Dutch Oven immer beliebter. Die schweren Gusseisentöpfe lassen sich wahlweise in die Glut, auf eine definierte Menge Briketts, auf den Rost im Gasgrill oder, sofern nicht zu schwer, auch auf den Seitenkocher stellen.
Die Töpfe sind prädestiniert für Schmorgerichte oder Eintöpfe, wobei das Gusseisen für gleichmäßige und stabile Gartemperaturen sorgt. Viele im Dutch Oven umsetzbare Gerichte passen zum Winter – wie eine dampfende Erbsen- oder Gulaschsuppe.
Zubereitung richtig planen
Es macht einen Unterschied, ob man im Winter draußen nur grillt oder auch isst. In ersterem Fall kann man das auf den Rost legen, was im Sommer auch auf den Grill kommt. Es dauert im Zweifel nur länger. Im zweiten Fall ist die Sache nicht ganz so einfach. Wird ein Steak, das mit einer Kerntemperatur von 57 Grad Celsius auf einen kalten Teller kommt, nicht innerhalb von fünf Minuten gegessen, ist es bestenfalls noch lauwarm. Teller und Besteck sollten daher – wenn möglich – so lange drinnen gelagert werden, bis das Grillgut fertig ist.
Fazit
Trotz kühler Temperaturen oder Schnee kann Grillen im Winter ein großes Vergnügen sein. Getreu dem Motto „schlechte Ausstattung gibt es nicht, nur die falsche“, muss man das Wintergrillen allerdings methodisch angehen. Dann gelingt auch mehr als nur die Bratwurst im Brötchen.
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