Berlin. Dunkle Schokolade gilt als gesünder als andere Sorten. Doch schadstoffbelastet sind laut Stiftung Warentest sogar einige Bio-Varianten.
Schokolade ist ein Seelentröster. Nach Schätzungen des Statistik-Portals Statista liegt der Pro-Kopf-Verbrauch in diesem Jahr bei 5,65 Kilo. Laut Stiftung Warentest sind es sogar noch mehr: 9,2 Kilo landen demnach jährlich in den Bäuchen der Deutschen. Lesen Sie dazu: Süße Sünde: Warum Schokolade wirklich so gut schmeckt
Die Stiftung Warentest hat nun die Bitter-Variante getestet – und dabei herausgefunden: Verbraucher müssen für vollen Genuss nicht viel Geld ausgeben. Günstige Bitterschokoladen überzeugen zum Teil mehr als teure Konkurrenzprodukte („test“, Ausgabe 12/2020).
Die Tester nahmen dabei 24 dunkle Schokoladen genau unter die Lupe und überprüften sie auf Schadstoffe, Keime und darauf, ob die Verpackungsangaben stimmten. Von allen getesteten Schokoladen schnitten 13 insgesamt mit „gut“ ab. Die besten Noten gab es sowohl für die günstigen Handelsmarken von Aldi (Moser Roth Edle Bitter), Lidl (J.D. Gross Ecuador) und Edeka als auch für die zwei Schokoladen der Hersteller Hachez (Edle Bitter) und Lindt (Excellence Edelbitter mild).
„Stiftung Warentest“: Erhöhte Schadstoffwerte auch in Bio-Schokolade
In sechs Schokoladen konnten die Tester erhöhte Schadstoffgehalte nachweisen. Zum einen waren das aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (Moah), die als potenziell krebserregend gelten. Bei einem anderen Produkt fiel der Gehalt an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (Mosh) negativ auf. Diese können sich in Organen anreichern und sie schädigen. Insgesamt bekamen neun Produkte die Note „befriedigend“, zwei ein „ausreichend“.
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Überraschend: Selbst einige Bio-Varianten fielen den Testern wegen ihrer Schadstoffbelastung negativ auf und wurden abgewertet, darunter die Original-Beans-Schokolade „Piura Ultra rare“, die in dieser Kategorie nur mit „ausreichend“ (Note 3,8) bewertet wurde.
Dunkle Schokolade ist gesünder als die Vollmilch- oder weiße Variante
Generell enthält bittere Schokolade mehr Kakao , dafür weniger Zucker als die Vollmilch-Varianten: Dunkle Schokolade ist daher herber und geschmacklich vielfältiger als Milchschokolade. So kann sie etwa leicht blumig riechen und nach Zitrus schmecken oder eine leichte Espresso- und Cassis-Note haben.
Häufig gilt dunke Schokolade als gesünder im Vergleich zu Vollmilch- und weißer Schokolade. Und tatsächlich bestätigt das im „test“-Artikel auch diesmal ein Ernährungswissenschaftler . Wer Bitterschokolade in Maßen genießt, tut also nebenbei auch noch seiner Gesundheit etwas Gutes.
Zartbitter führt zu weniger Heißhunger-Attacken
Sie lässt den Blutzuckerspiegel langsamer steigen und stillt das Appetitgefühl schneller. So führt sie weder zum Kontrollverlust noch zu Heißhunger-Attacken. Vor allem enthält sie weniger Zucker, erklärt Ernährungsmediziner Prof. Johannes Georg Wechsler . Dadurch ist das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte geringer, dunkle Schokolade kann sogar erhöhte Cholesterinwerte senken.
Entscheidend ist die Dosis: Täglich 20 Gramm dunkle Schokolade mit 70, 80 oder 90 Prozent Kakao – auch mit Nüssen – sind kein Problem. (jkali/dpa)
Den gesamten Test mit allen Ergebnissen der „Stiftung Warentest“ gibt es hier (kostenpflichtig).