Berlin. Welches Mineralwasser ist das beste? Die Stiftung Warentest hat Produkte unter die Lupe genommen – und kommt zu diesem Ergebnis.
Stiftung Warentest hat Medium-Mineralwasser aus über 30 verschiedenen Quelle getestet – fast alle haben ein „sehr gut“ oder „gut“ bekommen. Vier Produkte schneiden „befriedigend“ ab.
Bei den beiden Testsiegern handelt es sich um das Medium-Wasser von Aldi Süd. Es firmierte lange unter dem Namen Aqua Culinaris, heißt aber inzwischen Quellbrunn. Es stammt aus dem Kurfels-Mineralbrunnen und ist mit 13 Cent je Liter sehr günstig. Ebenfalls sehr gut abgeschnitten hat das Markenwasser Basinus für 27 Cent auf den Liter gerechnet.
So hat die Stiftung Warentest Mineralwasser getestet
Die Stiftung Warentest hat geprüft, was in den Mineralwässern drin ist: In vier Produkten fanden sie Spuren eines Abbauprodukts eines Pflanzenschutzmittels, eine Reihe von Süßstoffen sowie einen Komplexbildner – ein biologisch schwer abbaubarer Stoff, der etwa in Waschmitteln vorkommt.
Spuren solcher Rückstände seien laut der Stiftung Warentest gesundheitlich nicht relevant, doch von „ursprünglicher Reinheit“ könne in solchen Fällen nicht mehr die Rede sein.
So soll Mineralwasser schmecken
Die Tester prüften zudem, wie die Wässer schmecken und ob sie sensorisch überzeugen können. Der Geschmack von Mineralwasser wird durch die verschiedenen Bodenschichten, durch die es sickert, geprägt. Es kann mineralisch, sauer, salzig oder bitter schmecken und sogar ein austrocknendes Mundgefühl hinterlassen.
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Für die Bewertung der Tester war ausschlaggebend, wie Mineralwasser vor allem nicht schmecken soll: nicht nach Acetaldehyd oder Kunststoff etwa aus der Verpackung, nicht fruchtig – und auf keinen Fall abgestanden.
12 der 31 Wässer im Test waren sensorisch fehlerfrei und erzielten erstmals die Bestnote – das sensorische Urteil macht 40 Prozent der Gesamtbewertung aus.
Flaschenetiketten sind oftmals nicht selbsterklärend
Allerdings stießen den Testern die Botschaften auf manchen Etiketten etwas auf, weil sie sich nicht von selbst erklären. Steht etwa „mit Kohlensäure versetzt“ auf der Flasche“, bedeute das: Die Kohlensäure stammt nicht aus der Quelle.
Sonst müsste ausdrücklich „mit eigener Quellkohlensäure versetzt“ auf dem Etikett stehen. Und der Aufdruck „enteisent“ könnte so verstanden werden, dass Eisen aus dem Körper des Trinkenden verschwindet. Stattdessen ist es aus dem Wasser entfernt worden.
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Das Fazit der Mineralwasser-Tester
Qualitativ gibt es kaum Unterschiede zwischen den Produkten. Vielen Verbrauchern ist aber neben der Mineralwasserqualität auch die Umwelt wichtig. Für eine gute Umweltbilanz spiele laut der Stiftung Warentest der Transportweg sogar eine noch größere Rolle als die Verpackung: Je näher die Quelle liegt, desto besser.
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Seit einigen Jahren beschäftigt außerdem das Thema Mikroplastik Wissenschaft, Verbraucher und Mineralbrunnenbetriebe. Im Jahr 2017 hatte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe in einer Studie mit 34 Mineralwässern Mikroplastik nachgewiesen – offenbar stammte das meiste aus dem Flaschenmaterial.
Die Forschung läuft auf Hochtouren, aber es liegen noch keine standardisierten Analysemethoden vor, um die Mengen und Eintragswege von Mikroplastik in Lebensmitteln verlässlich bestimmen zu können. Daher hat die Stiftung Warentest nach eigener Aussage auf eine Mikroplastik-Prüfung verzichtet.
(bef/dpa)