Berlin. Bluthochdruck gilt als Volkskrankheit Nummer eins in Deutschland. Wir haben fünf Messgeräte für zu Hause getestet. Das ist der Sieger.
Bluthochdruck gilt als Volkskrankheit Nummer eins in Deutschland. Fast jeder Dritte leidet daran. Und die Zahl der Menschen mit diagnostizierter Hypertonie – so der Fachbegriff – steigt von Jahr zu Jahr. Unbehandelt kann Bluthochdruck lebensgefährlich werden, da auf Dauer Schädigungen der Blutgefäße drohen, was Herzinfarkt oder Schlaganfall begünstigen kann.
Um Hypertonie rechtzeitig zu erkennen und im Blick zu behalten, hilft ein Messgerät für die Eigennutzung. IMTEST, das Verbrauchermagazin der Funke Mediengruppe, hat fünf Geräte getestet.
Das bedeutet Bluthochdruck
Warnsignale wie Ohrensausen, Schwindel, Nasenbluten, Kurzatmigkeit sowie Schmerzen in Brust oder Kopf können Zeichen dafür sein, dass der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist. Treten diese Symptome vermehrt auf, sollte ein Arzt konsultiert werden.
Laut dem Robert-Koch-Institut haben drei von vier Menschen, die zwischen 70 und 79 Jahren alt sind, eine Hypertonie. Aber auch bei immer mehr Kindern werden erhöhte Blutdruckwerte festgestellt. Ein Grund dafür: Mittlerweile gilt jedes siebte Kind in Deutschland als übergewichtig.
Blutdruck entsteht, indem bei jedem Herzschlag Blut aus dem Herz in die Blutgefäße gepumpt wird, das dann von innen Druck auf die Gefäßwände ausübt. Bei körperlicher Anstrengung und Aufregung steigt der Blutdruck, im Schlaf oder im Ruhezustand sinkt er. Bei gesunden Menschen pendeln sich die Werte nach Anstrengungen von selbst wieder im Normalbereich ein, bei Menschen mit Bluthochdruck nicht.
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Blutdruck richtig messen
Die Weltgesundheitsorganisation WHO gibt die Grenzwerte für Bluthochdruck wie folgt an: Systolisch (Druck mit dem Blut vom Herz in den Körper gepresst wird) mit größer oder gleich 140 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) und diastolisch (Blutdruck, während das Herz sich wieder mit Blut füllt, also zwischen zwei Herzschlägen) mit größer oder gleich 90 mmHg.
Neben diesen Grenzwerten sollte folgendes beachtet werden: Immer zur gleichen Zeit messen, am selben Arm oder Handgelenk und in der Regel auch morgens vor dem Frühstück und bevor blutdrucksenkende Medikamente eingenommen werden. Um Messfehler zu vermeiden, darf die Manschette nicht zu locker und nicht zu fest auf unbekleideter Haut anliegen.
Den größten Umfang für Messungen am Handgelenk bot Omron RS7 Intelli IT mit maximal 21,5 Zentimetern (minimal: 13,5 Zentimeter). Für Messungen am Oberarm bot Withings BPM Connect mit 42 Zentimetern den größten Umfang (kleinste Größe: 22 Zentimeter).
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Damit ein optimales Messergebnis erzielt werden kann, sollte während der Messung nicht gesprochen oder gegessen werden. Vor der Messung sollte für einige Minuten eine gemütliche Position eingenommen werden. Die Messwerte sollten stets niedergeschrieben werden, um sie bei Bedarf einem Arzt vorlegen zu können. Von der Deutschen Hochdruckliga gibt es dafür beispielsweise einen Blutdruckpass.
Diese Geräte wurden getestet
Bei dem Modell Omron RS7 Intelli IT ist das Anbringen der Handgelenk-Manschette in etwa vergleichbar mit dem Anlegen einer Armbanduhr. Die Messung verläuft sehr ruhig, da der Pumpvorgang kaum wahrnehmbar ist. Das Withings BPM klassifiziert das Ergebnis nach erfolgter Messung anhand einer farbigen LED (grün, gelb, rot). Die Ergebnisse können anschließend auch via Wlan oder Bluetooth über die Withings Health Mate App (für iOS und Android) abgespeichert werden.
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Die Anzeige des Braun Exact Fit 5 BP6200 bietet eine gute Schriftgröße und kontrastreiche Beschriftung der Start-/Stop-Taste. Die weiteren Funktions-Tasten sind allerdings etwas zu klein geraten.
Das Schließen der Oberarm-Manschette gestaltet sich bei dem Modell Medisana BU 510 etwas schwierig. Nach dem Anbringen der Manschette wird das Gerät durch eine Start-/Stop-Taste eingeschaltet, die Messung beginnt, ohne dass eine weitere Taste gedrückt werden muss.
Beim Sanitas SBC 22 fiel den Testern während der Messungen von Blutdruck und Puls am Handgelenk auf, dass die Ergebnisse innerhalb einer Messreihe teilweise deutlich voneinander abwichen.
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So wurden die Geräte getestet
Das zertifizierte und unabhängige Testlabor Obering. Berg & Lukowiak aus Hüllhorst hat für den Test die Messungen (pro Gerät drei Messungen) an je drei Probanden unterschiedlichen Alters (22, 39 und 63 Jahre) durchgeführt. Zusätzlich wurden als Referenz Werte einer manuellen Pulsmessung sowie von drei Blutdruckmessungen mit einem Stethoskop von Bosch + Sohn (BS90) erfasst. Für die Bewertungen zur Messgenauigkeit wurden die Abweichungen in Prozent ermittelt, gemessen zur Referenz.
Fazit
Testsieger RS7 Intelli IT von Omron gab sich kaum eine Blöße und zeigte teils sehr hohe Messgenauigkeiten. Nur die Qualität der diastolischen Werte wich etwas ab.