Berlin. Handys machen tolle Urlaubsfotos – zum Bilder zeigen eignen sich die kleinen Displays jedoch kaum. Tipps für die richtige Präsentation.

Wer früher aus dem Urlaub kam, wusste genau, was mit den dort gemachten Bildern passiert: Die belichteten Kleinbildfilme wurden zum Entwickeln gegeben und nach ein paar Tagen hielt man dann ein oder mehrere Pakete mit den Papier-Abzügen der Fotos beziehungsweise eine Reihe von Diapositiven in der Hand.

Heutzutage braucht es diesen Umweg nicht mehr – die Fotos türmen sich bereits fertig auf dem Smartphone. Damit die schönen Erinnerungen anschließend nicht ein trauriges und ungesehenes Dasein auf Datenspeichern fristen, hier die besten Wege, um die Bilder möglichst gut zur Geltung zu bringen.

Löschen

Tausende Urlaubsfotos passen auf ein Smartphone. Zu Hause heißt es: löschen, was überflüssig ist.
Tausende Urlaubsfotos passen auf ein Smartphone. Zu Hause heißt es: löschen, was überflüssig ist. © iStock | istock

Der erste – und vielleicht wichtigste – Schritt beim Aufbereiten der Urlaubsbilder lautet: löschen. Denn auf einer Urlaubsreise entstehen schnell mehrere hundert, mitunter mehrere tausend Bilder. Das Pro­blem: Niemand hat später die Ausdauer, sie alle anzuschauen – erst recht nicht diejenigen, die gar nicht dabei waren. Deshalb gilt es, rigoros so viel zu löschen, wie es geht.

Mehrfach abgelichtete Motive, nicht ganz gelungene oder unscharfe Bilder – alles, was man ohne große Schmerzen löschen kann, macht alle weiteren Schritte einfacher. Wenn man es schafft, einen dreiwöchigen Urlaub auf weniger als 100 Fotos einzudampfen, ist bereits viel geschafft.

Die Zahl ist willkürlich gesetzt – doch man muss sich vor Augen halten: Selbst wenn es zu jedem Bild nur eine 15-sekündige Anmerkung gibt, dann dauert es bei 100 Bildern insgesamt schon 25 Minuten, bis man alles gesehen hat. Für den Kaffee-Besuch kann das schon eine ziemlich lange Zeit sein.

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    Tipp: Wer sich von den vielen schönen Bildern partout nicht trennen kann, kauft eine große externe Festplatte, auf die stets eine Kopie von allen Bildern wandert. In der eigenen Fotosammlung fällt das Löschen dann erheblich leichter.

    Sortieren

    Wer Kollegen oder Bekannten schnell ein paar Urlaubsbilder zeigen möchte, tut gut daran, diese vorher in ein eigenes Album zu sortieren: Zum einen muss so nicht lange nach den entsprechenden Bildern gesucht werden – zum anderen erspart man sich die versehentliche Anzeige persönlicherer Bilder. Das Anlegen und Bestücken eines Urlaubsalbums geht sowohl bei An­droid als auch bei iOS sehr leicht.

    Auf dem iPhone öffnet man zunächst die Foto-App und wählt am unteren Bildschirmrand das Symbol „Alben“ aus. Mit einem Fingertipp auf das „+“-Symbol oben links kann nun ein neues Album angelegt und benannt werden. Dann wählt man die entsprechenden Urlaubsbilder aus.

    Sie verschwinden dabei nicht aus der „Fotos“-Ansicht, sondern werden nur zusätzlich im entsprechenden Album angezeigt. Wählt man später im jeweiligen Album den Punkt „Auswählen“, können Bilder hinzugefügt oder entfernt werden.

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      Ganz ähnlich funktioniert das unter Android. Auch hier gibt es in der Foto-App den Menüpunkt „Alben“. Auch dort erstellt der Tipp auf das Plussymbol einen neuen Ordner, den man zunächst benennt und über den Punkt „Fotos auswählen“ entsprechende Bilder hinzufügt.

      Natürlich können auch mehrere Alben angelegt werden, etwa eines für die Familie, in dem auch privatere Bilder enthalten sind, und eines für flüchtige Bekannte. Die Bilder können dabei in beliebig vielen verschiedenen Alben auftauchen.

      Präsentieren

      Sind die Bilder ausgewählt und sortiert, stellt sich nun noch die Frage, wie man sie zeigen möchte – denn das Handydisplay ist für tolle Urlaubsbilder natürlich nicht die optimale Bühne.

      Papier: Papierabzüge bis zur Postergröße, Postkarten, Kalender oder Fotobücher – das ist heute weder teuer noch übermäßig aufwendig. Im Netz tummelt sich eine Vielzahl von Dienstleistern, wer besondere Wünsche hat, sollte hier genau vergleichen.

      Die großen Anbieter Aldi (aldifotos.de), Lidl (lidl-fotos.de) und Cewe (cewe.de) schneiden in verschiedenen Tests allerdings meist gut ab und sind im Vergleich günstig: Ein Abzug im Format 10 x 15 kostet hier acht (Aldi und Lidl) und zehn Cent (Cewe). Wer nur Abzüge bestellen will, kann das bei Aldi und Cewe mit entsprechender App sogar direkt vom Smartphone aus tun.

      Sie bieten aber auch eine Software für PC und Mac an, mit der sich etwa Fotobücher deutlich einfacher gestalten lassen als per App. Man hat die Wahl, ob die Bilder gedruckt oder auf Papier belichtetwerden sollen. Letzteres bietet höhere Detailschärfe und leuchtendere Farben – dafür haben die Bücher aufgrund des dickeren Fotopapiers deutlich weniger Seiten.

      Digital: Auch digital lassen sich die Bilder deutlich besser als auf dem Handy in Szene setzen. Am naheliegendsten ist das auf dem heimischen TV-Gerät. Hier gibt es zahlreiche, oft etwas umständliche Wege, um die Bilder auf den großen Schirm zu bekommen.

      Der einfachste geht meist über einen USB-Stick oder eine Festplatte, die man über den USB-Anschluss des TV-Geräts direkt verbindet. In der Regel haben die Fernseher einen eigenen Mediaplayer, sodass man mithilfe der Fernbedienung zwischen den einzelnen Bildern wechseln kann.

      Deutlich einfacher ist es aber, die Bilder direkt vom Smartphone aus auf den TV zu schicken. Mitunter gelingt das – je nach TV- und Smartphone-Modell – ohne weitere Hilfsmittel. Oft benötigt man jedoch die Hilfe eines elektronischen Vermittlers.

      Die bequemste, aber leider auch kostspieligste Variante steht iPhone- und iPad-Besitzern mit dem Apple TV (ab 160 Euro) zur Verfügung. Das Gerät wird per HDMI an den Fernseher gesteckt und dient eigentlich als Streaming- und Spiele-Plattform. Es erlaubt aber auch die Verbindung zu Apple-Geräten.

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      Dazu öffnet man auf seinem iOS-Gerät den Foto-Ordner und tippt auf das „Teilen“-Symbol (Quadrat mit nach oben zeigendem Pfeil), anschließend auf Airplay. Jetzt werden die Fotos auf dem TV-Gerät angezeigt, über das Handydisplay kann bequem weitergewischt werden.

      Deutlich günstiger und auch mit Android-Geräten nutzbar ist Googles Chromecast (ab 40 Euro). Hat man den kleinen Dongle erfolgreich eingerichtet, muss nur noch Googles Foto-App auf dem Smartphone gestartet werden. Dort wählt man oben rechts „Google Cast“ und danach das heimische Chromecast-Gerät aus (bei TVs mit Android TV klappt das meist auch ohne zusätzlichen Chromecast-Dongle). Anschließend öffnet man den Ordner mit den Urlaubsbildern und kann sie direkt auf dem TV anzeigen.

      Übrigens: Wem die TV-Diagonale nicht reicht, der kann die eben beschriebenen Wege auch an einem Videoprojektor für einen digitalen Diaabend nutzen.