Berlin. Neuvermieter, die etwa ein Dach ausbauen, können Baukosten von der Steuer absetzen. Wir erklären, wie das funktioniert.

Damit es bald mehr bezahlbare Mietwohnungen gibt, hat der Bundesrat eine befristete Sonderabschreibung für Neu-Vermieter beschlossen. Wer ein brachliegendes Baugrundstück besitzt, ein nicht ausgebautes Dachgeschoss oder eine alte Scheune, hat damit die Chance auf eine Extra-Förderung vom Staat. Zumindest, wenn die finanziellen Mittel für den Bau einer Mietwohnung vorhanden sind. Neue Vermieter können dank der Förderung mehr Baukosten zusätzlich und schnell von der Steuer absetzen.

Entscheidend ist, dass bisher nicht vorhandener neuer Wohnraum geschaffen wird: Neubau, Dachausbau, Dachaufstockung oder Umbau eines bislang gewerblich genutzten Objekts – was genau, ist egal. Besonders attraktiv ist die Förderung etwa für Gutverdiener, die wenige Jahre vor der Rente stehen.

Baukosten von der Steuer absetzen – so geht’s

Die Sonderabschreibung beträgt nämlich vier Jahre lang 5 Prozent der Anschaffungs- oder Herstellungskosten, zusätzlich zur normalen Abschreibung von jährlich 2 Prozent auf den Gebäudeanteil.

Muss ich eine Steuererklärung machen?

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    Das bedeutet: Wer zum Beispiel für 200.000 Euro (um)gebaut hat, kann vier Jahre 10.000 Euro zusätzlich von der Steuer absetzen. Die Sonderabschreibung gibt es nicht für die Kosten eines Grundstücks. Steuererklärung: Diese typischen Fehler kosten viel Geld.

    Wohnung muss mindestens zehn Jahre lang vermietet werden

    Bedingung ist, dass die neue Wohnung mindestens zehn Jahre lang vermietet wird. Absetzbar sind bis zu 2.000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Die neue Förderung schließt Luxuswohnungen aus, denn bei Herstellungskosten von über 3.000 Euro je Quadratmeter bekommt der Vermieter gar nichts.

    Von der Sonderabschreibung profitieren alle, die seit September 2018 einen Bauantrag oder eine Bauanzeige gestellt haben oder das bis Ende 2021 noch tun.

    Wie viel der Umbau kosten darf

    Bauherren müssen sich darüber klar sein, was sie sich leisten können – Förderung hin oder her. Ist die Entscheidung für eine bestimmte Baumaßnahme gefallen, geht es darum, eine möglichst günstige Baufinanzierung zu finden.

    Bei der Suche nach dem besten Zins sollten angehende Vermieter nicht allein auf ihre Hausbank setzen, sondern auf jeden Fall die großen Baukredit-Vermittler einbeziehen. Denn diese ermitteln gleichzeitig die verfügbaren Konditionen von mehreren Hundert Banken, Sparkassen und Versicherungen.

    Ratgeber: Steuererklärung für Rentner – wie spart man Steuern?

    Der Verbraucher-Ratgeber Finanztip hat die Anbieter verglichen und empfiehlt Dr. Klein, Interhyp und Planethome. Ein schneller Weg zu einer realistischen Einschätzung des eigenen Bau-Budgets bietet der Hypothekenrechner des gemeinnützigen Onlinemediums.

    Mit einer günstigen Baufinanzierung können Bauherren Tausende Euro sparen. Das liegt an den hohen Summen und der langen Laufzeit des Baukredits. Bauzinsen für 15 Jahre liegen zurzeit um etwa 0,3 bis 0,7 Prozentpunkte über dem Zinssatz für 10 Jahre. Das deutet darauf hin, dass die Bauzinsen mittelfristig wieder ansteigen könnten.

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    • Dieser Beitrag erscheint in einer Kooperation mit finanztip.de. Finanztip ist gemeinnützig und hilft Verbrauchern bei den täglichen Finanzentscheidungen. Mit dem Finanzip-Newsletter können Sie sich jede Woche neue Finanztipps schicken lassen.