Medikamente gegen die häufigsten Beschwerden gehören in jedes Reisegepäck. Auch der Impfpass sollte überprüft werden.
Düsseldorf. Eine gut sortierte Reiseapotheke gehört bei jedem Urlaub in den Koffer. Medikamente gegen die häufigsten Beschwerden und Mittel gegen Reiseübelkeit gehören zur Grundausstattung. Welche Medikamente zusätzlich wichtig sind, hängt von Reiseziel und Reisedauer ab. Mittel gegen Kopfschmerzen, Erkältung, Durchfall und Erbrechen sowie Desinfektionsmittel und Fiebersenker dürfen in keiner Reiseapotheke fehlen. Bei Reiseübelkeit helfen spezielle Kaugummis und Akupressur-Bänder und Ingwer.
Je nach Reiseland ist eine abgestimmte Ausstattung der Reiseapotheke erforderlich. Dazu können zum Beispiel Insektenschutzmittel, spezielle Antibiotika, Wasser-Entkeimungstabletten und, bei schlechter medizinischer Versorgung im Zielland, sogar Einmalspritzen und Injektionsnadeln gehören. Der Apothekerverband Nordrhein empfiehlt vor der Reise in jedem Fall die Beratung durch einen heimischen Apotheker. Bei regelmäßig eingenommenen Medikamenten ist ein Vorrat mit ausreichender Reserve ratsam. Außerdem kann eine Auffrischung des Impfschutzes wie gegen Tetanus oder Masern notwendig sein.
+++Das gehört unbedingt in Ihre Reiseapotheke+++
Schutzimpfungen – spätestens sechs Wochen vor Reiseantritt – sind eine der wichtigsten Vorbereitungen für den Urlaub in ferne Länder, Mittelmeerländer oder nach Osteuropa. "Der Impfpass gehört unbedingt mit ins Handgepäck – das wird allerdings häufig vergessen“, mahnt Professor Thomas Löscher, Leiter der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. "Bei Notfällen im Ausland – wenn man sich verletzt oder von einem Tier gebissen wird – ist es sehr wichtig, dass der behandelnde Arzt aus dem Impfpass direkt ersehen kann, ob noch ein Impfschutz gegen Tetanus oder gegebenenfalls gegen Tollwut vorliegt oder eine Impfauffrischung erforderlich ist. Schließlich können diese Infektionskrankheiten ohne Impfung tödlich verlaufen“, warnt Löscher.
Welche Impfungen für die geplante Reise in Frage kommen, lässt sich bei einer reisemedizinischen Beratung im Tropeninstitut oder bei Ärzten mit einer Spezialisierung auf Reisemedizin individuell abklären. "Ein besonders hohes Erkrankungsrisiko haben Rucksack-, Tropen- und Langzeitreisende“, erklärt der Experte. "Zudem werden bei Reisen durch mehrere Länder teilweise andere Impfnachweise verlangt als bei Einreise direkt aus Deutschland. Insofern kontrollieren wir bei einer reisemedizinischen Beratung natürlich auch den Impfpass“, so Löscher. Ein geltender Impfschutz muss stets gegen Tetanus und Diphterie nachweisbar sein – diese Impfungen werden auch von den Krankenkassen erstattet. Zu den häufigsten Reiseimpfungen gehören die gegen infektiöse Gelbsucht (Hepatitis A und B) sowie Polio bei Reisen nach Asien und Afrika und Typhus. Auch eine Impfung gegen Masern ist bei Reisenden sinnvoll, wenn kein Schutz durch eine frühere Impfung oder Erkrankung vorliegt. Spezielle Reiseimpfungen für bestimmte Gebiete und Aufenthalte mit erhöhten Risiken sind die gegen Gelbfieber, das in Afrika und Südamerika verbreitet und zum Teil für die Einreise vorgeschrieben ist. In weiten Gebieten der Tropen und Subtropen ist außerdem eine Malaria-Prophylaxe ratsam.
Auch ein prüfender Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum des Erste-Hilfe-Kastens ist wichtig, weil zum Beispiel Pflaster nach einigen Jahren nicht mehr richtig haften. Und nicht vergessen: die Reiseapotheke möglichst kühl und trocken lagern.