Berlin. Wie realistisch ist er – der Traum vom 120 Millionen Euro Jackpot? Eine Ökonomin rechnet vor, wie wahrscheinlich ein Gewinn wirklich ist.
Jeden Dienstag und Freitag halten Millionen von Menschen den Atem an. Der Fernseher zeigt die Ziehung des Eurojackpots, die Daumen werden gedrückt. Jede und jeder träumt von dem großen Gewinn – 120 Millionen Euro sind gerade zu holen. Doch während die Zahlen gezogen werden, wird deutlich, dass die Realität hinter diesem Traum alles andere als rosig ist. Wie realistisch ist es tatsächlich, den Jackpot im Lotto zu knacken? Eine Statistikerin enthüllt die ernüchternde Wahrheit hinter den Zahlen.
Eurojackpot: Die ernüchternde Wahrscheinlichkeit des Hauptgewinns
Die Chancen, diesen Mega-Jackpot zu knacken, sind geradezu astronomisch gering. Die Gewinnwahrscheinlichkeit für die Riesensumme liegt bei etwa 1 zu 140 Millionen, heißt es auf der Webseite von Lotto. Um diese Zahl greifbarer zu machen, erklärt Lisa Hanzl, Ökonomin am Lehrstuhl für angewandte Statistik der FU Berlin, der dpa: „Gibt man 139.838.160 verschiedene Tipps ab – denn so viele verschiedene Kombinationen gibt es – dann würde man auf jeden Fall gewinnen.“ Das würde sich trotzdem nicht lohnen, denn ein Tipp koste zwei Euro, weshalb man etwa 280 Millionen Euro zahlen müsse, um 120 Millionen Euro zu erhalten.
Blitzschlag wahrscheinlicher als Jackpot-Gewinn
Ein Vergleich mit anderen außergewöhnlichen Ereignissen untermauert Hanzls Argumentation. Die Ökonomin rechnet vor: „Es ist 70 Mal wahrscheinlicher, in Deutschland in diesem Jahr von einem Blitz getroffen zu werden, als mit einem Tipp den Jackpot zu gewinnen.“ Selbst am Tag der Ziehung sei das Risiko, im Straßenverkehr zu sterben, deutlich höher als die Chance auf den Hauptgewinn.
Lotto: Der Mythos der „fälligen“ Zahlen
Viele Spieler glauben, dass Zahlen, die lange nicht gezogen wurden, eine höhere Chance haben. Doch Hanzl widerlegt diesen Mythos: „Nein, die Ziehung ist jedes Mal ein komplett unabhängiges Ereignis.“ Jede Zahl hat bei jeder Ziehung die gleiche Wahrscheinlichkeit, gezogen zu werden.
Kleinere Gewinne: Lohnt sich das Spielen?
Selbst für kleinere Gewinne sind die Chancen nicht rosig. In der niedrigsten Gewinnklasse beträgt die Wahrscheinlichkeit 1 zu 49. Hanzl erklärt: „Wenn man die Tipps geschickt kombiniert, müsste man 30 bis 40 Tipps abgeben.“ Doch sie warnt: „Die Wahrscheinlichkeit, dass man mehr Geld investiert, als man rausbekommt, ist sehr hoch.“
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Hinweis: Lotto darf erst ab 18 Jahren gespielt werden. Das betrifft auch das Online-Glücksspiel. Personen unter 18 Jahren dürfen weder Rubbellose kaufen noch Gewinne abholen. Das gilt auch dann, wenn Sie eine Kundenkarte oder eine Vollmacht der Eltern oder der Erziehungsberechtigten vorlegen.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert zu Glücksspielsucht und über das Gefahrenpotenzial der verschiedenen Glücksspiele. Zudem werden ein „Check dein Spiel“-Selbsttest zum eigenen Spielverhalten sowie Beratungshilfen angeboten.