Berlin. Immer vor Mitternacht ins Bett? Wie die innere Uhr den Schlafzyklus beeinflusst und ob alle Menschen zur gleichen Zeit ins Bett sollten.
Mattigkeit, fehlende Konzentration, müde Augen: Knapp 40 Prozent der Deutschen geben laut Statista an, in der Regel nicht genügend Schlaf zu bekommen. Um rechtzeitig ins Bett zu gehen, bieten viele Handys und Apps bereits die Möglichkeit, Sperren und Erinnerungen einzurichten. Aber wann ist eigentlich der beste Zeitpunkt zum Einschlafen? Und ist der Schlaf vor Mitternacht wirklich der erholsamste?
Schlafenszeit: Hell-Dunkel-Wechsel steuert biologische Uhr
Zunächst einmal wird die innere biologische Uhr des Menschen durch den natürlichen Wechsel von Tag und Nacht gesteuert. Dieser wichtige Rhythmus steuert viele Prozesse im Körper – und ist auch entscheidend für einen gesunden Schlaf. Unter anderem beeinflusst die biologische Uhr des Menschen, wann jemand müde und wann er wach und konzentrationsfähig ist.
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Wer seinen Schlaf nach der inneren Uhr richtet, kann Schlafmangel und Gesundheitsproblemen vorbeugen. Wie die Techniker Krankenkasse erklärt, empfehlen Experten daher, besonders auf eine Regelmäßigkeit beim Schlaf zu achten. Nicht nur unter der Woche, sondern auch am Wochenende sollte zur gleichen Zeit ins Bett gegangen und aufgestanden werden.
Beste Schlafenszeit: Grundlagen des Schlafrhythmus
Der Takt der inneren Uhr wird durch das Hormon Melatonin beeinflusst. Die Ausschüttung von diesem richtet sich nach dem Tag-Nacht-Wechsel. Während das Hormon tagsüber gehemmt ist, wird es im Dunkeln vermehrt produziert. Wie die Krankenkasse AOK angibt, eigne sich als Schlafenszeit daher besonders die Zeit zwischen 21 und 8 Uhr. Allgemein lässt sich sagen: Wenn es dunkel ist, wird viel Melatonin erzeugt und es schläft sich besser.
Innerhalb eines Schlafzyklus werden normalerweise mehrere Schlafphasen durchlaufen. Eine dieser Phasen dauert laut AOK ungefähr 90 bis 110 Minuten an. Während des Schlafens durchlaufen wir demnach vier bis sechs davon. Zwischen den Phasen wachen viele Menschen immer mal wieder kurz auf – ein völlig normales Verhalten.
Der Schlafzyklus läuft nach einem bestimmten Prinzip ab: Nach der ersten Phase des Einschlafens folgt zunächst der Leichtschlaf, in dem die Muskeln sich entspannen. Bis zum Tiefschlaf haben sich Herzschlag und Atmung verlangsamt und Blutdruck und Körpertemperatur sinken. Ein Aufwachen in dieser Phase ist eher unwahrscheinlich und der Körper hat die Gelegenheit, zu regenerieren.
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Während das Gehirn in dieser Phase entspannt, ist dessen Aktivität in der folgenden Traumphase – auch REM-/Rapid Eye Movement-Phase genannt – sehr hoch. Wie der Name schon sagt, erfolgen hier schnelle Augenbewegungen unter geschlossenen Lidern. In dieser Phase träumen wir mitunter intensiv.
Bester Schlaf vor Mitternacht?
Aber wann genau ist denn nun der beste Zeitpunkt zum Einschlafen? Dass es sich am besten vor Mitternacht schlafe, ist ein bekannter Mythos. Schlafmediziner Dr. Michael Feld sagte der BIG Krankenkasse, dass der Schlaf vor Mitternacht allerdings nur für die Frühtypen besser sei. „Für die Spättypen unter uns, die Eulen, die gerne erst spät ins Bett gehen und auch dafür länger schlafen, ist der Schlaf vor drei Uhr der Wichtigste“, erklärt der Experte.
Welche Uhrzeit dabei jedoch genau die Richtige sei, hänge vom Chronotyp ab. Für Früh-, Spät- und Mischtypen gebe es demnach unterschiedlich gute Zeitpunkte zum Einschlafen. Die eine „richtige“ Uhrzeit gibt es dem Schlafmediziner zufolge dabei nicht. Wichtig sei hier nur, dass insgesamt genügend Stunden geschlafen werde und der Schlaf erholsam sei.
Wie die AOK erklärt, liegt die optimale Schlafdauer bei gesunden Menschen zwischen sieben und acht Stunden pro Nacht. Allerdings variiert auch das Schlafbedürfnis zwischen unterschiedlichen Personen. Während manche Menschen auch mit sechs Stunden Schlaf pro Nacht auskämen, würden wiederum andere bis zu 10 Stunden benötigen.
Der eigene Schlaftyp wird dadurch von den persönlichen Vorlieben und Gewohnheiten bestimmt. Wer lieber länger aufbleibt und lange schläft, gehört zu den Spättypen (den Eulen). Die Frühtypen (die Lerchen) dagegen gehen lieber bereits am frühen Abend ins Bett und stehen dafür früher auf. Der Schlaftyp lässt sich auch in kurzen Selbsttests oder im Gespräch mit einem Schlafmediziner herausfinden.
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