Berlin. Warum sind fast alle Menschen von Tierbabys fasziniert? Studien erklären, warum wir Tierbabys so unglaublich niedlich finden.

Baby-Fieber im Berliner Zoo: Die Pandadame Meng Meng hat zwei Junge zur Weltgebracht. Zwar haben die Panda-Babys noch keinen Namen, doch schon jetzt ist klar: Im Hauptstadt-Zoo wird es bald vor lauter Besuchern wimmeln.

Warum lösen Tierbabys diese Begeisterung aus? Ein süßes Foto der niedlichen Kreaturen kann immerhin fast jedem Menschen den Tag verschönern. Forschende wissen, wieso wir Tierbabys so süß finden.

Studien zeigen: Darum sind Tierbabys süß für Menschen

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass bestimmte Merkmale von Tierbabys – wie große Augen, runde Gesichter und kleine Gliedmaßen – eine universelle Reaktion hervorrufen. Diese Merkmale sind typisch für den sogenannten „Kindchenschema-Effekt“, ein Begriff, der von dem österreichischen Psychologen und Medizin-Nobelpreisträger Konrad Lorenz geprägt wurde.

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Hundewelpen lösen bei vielen Menschen Faszination aus. © picture alliance / Shotshop | Markus W. Lambrecht

Lorenz stellte fest, dass bestimmte physische Eigenschaften von Säuglingen – sowohl menschlichen als auch tierischen – bei Erwachsenen einen Fürsorgeinstinkt auslösen. Das große Kopf-zu-Körper-Verhältnis und die großen Augen sind besonders ausschlaggebend. Diese Merkmale sind evolutionär so angelegt, dass sie den Schutz und die Pflege von Nachwuchs fördern, was für das Überleben der Art entscheidend ist.

Ein Artikel der Universität von Oxford aus dem Jahr 2016 bestätigt das. „Hunde zum Beispiel wurden so gezüchtet, dass sie ähnliche Merkmale wie Babys haben, mit großen Augen, vorgewölbten Schädeln und eingefallenem Kinn“, heißt es. In Studien konnte sogar nachgewiesen werden, dass schon Babys und Kleinkinder süße Gesichter bevorzugen.

Neurowissenschaftliche Erklärungen für die Faszination

Moderne neurologische Forschung bestätigt diese Beobachtungen. Die Reaktion auf niedliche Tierbabys aktiviert Bereiche im Gehirn, die mit Belohnung und emotionaler Bindung verbunden sind.

Laut einer Untersuchung, die im „Journal of Neuroscience“ veröffentlicht wurde, spielen die Hirnregionen um das ventrale Striatum und die Amygdala eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung von Niedlichkeit. Diese Regionen sind für die Ausschüttung von Wohlfühlhormonen wie Oxytocin und Dopamin verantwortlich, die ein Gefühl von Freude und Verbundenheit erzeugen.