Rom. Zwei Tage nach dem Urnengang in Italien löste Wahlsieger Silvio Berlusconi in Spanien Empörung aus. Im Hinblick auf den Frauenanteil im neuen Kabinett des spanischen Ministerpräsidenten Jose Luis Rodríguez Zapatero sagte Berlusconi, das Madrider Kabinett sei "zu rosa". Die sozialistische spanische Verkehrsministerin Magdalena Alvarez wertete dies als "Beleidigung" für alle Bürger. Während Berlusconi mindestens vier Frauen in sein Kabinett nehmen will, gehören der spanischen Regierung neun Frauen und acht Männer an.
Unterdessen kam Berlusconi gestern mit den Spitzen seiner konservativen Sammelbewegung "Volk der Freiheit" (PDL) zusammen, um die Verteilung der Ämter in der 62. italienischen Nachkriegsregierung zu erörtern. Er bekräftigte, dass seine Regierung nur zwölf Minister haben werde - etwa halb so viele wie die seines Vorgängers Romano Prodi. Berlusconis Amtseinführung wird in etwa drei Wochen erwartet.
Als erste in Deutschland lebende Italienerin hat Laura Garavini aus Berlin den Sprung ins italienische Parlament geschafft. Sie habe nach vorläufigen Angaben die mit Abstand meisten Stimmen aller Kandidaten im Wahlkreis Europa gewonnen, teilte Garavini mit. Die 41-Jährige kandidierte für die gemäßigt linke "Demokratische Partei" (PD) des Wahlverlierers Walter Veltroni.
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