Kommentar
Die Entscheidung von Umweltminister Sigmar Gabriel, das Schlussdokument der Kommission für Nachhaltige Entwicklung (CSD) im Namen der EU nicht zu unterschreiben, mag politisch richtig sein. Es mag stimmen, dass die bisherigen Beschlüsse solidere Wege in eine gerechtere Zukunft weisen. Doch dass es zu diesem Eklat kommen konnte, das ist - angesichts der Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht - bestürzend.
Enthüllt dieser Streit doch, wie tief verwurzelt das Misstrauen zwischen den Mitgliedern dieses Uno-Gremiums ist. Dabei sollte gerade dieses Treffen die Tür öffnen zu langfristigen Lösungen im Energiebereich, die mit wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen sowie Umweltschutz im Einklang stehen. Das ist gescheitert.
Verantwortlich dafür sind alle Akteure, auch die der EU. Sie sollten sich ein Beispiel an der Arbeit des Weltklimarates nehmen. Ihm gelang es, Misstrauen und Widersprüche zu überwinden, zu gemeinsamen Aussagen zu kommen. Dem gilt es nachzueifern.