Ende der 1970er-Jahre drängte der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) den niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht (CDU), im nationalen Interesse einen möglichen Standort für eine Atommüll-Endlager zu benennen. Andernfalls wäre der Weiterbetrieb der Kernkraftwerke gefährdet gewesen.
Mehr als ein Dutzend denkbare Standorte wurde von der Landesregierung in Hannover wegen starker Proteste vor Ort verworfen. Auf Gorleben fiel die Wahl auch deshalb, weil es im Zonenrandgebiet lag. Die Frage, ob Atom-müll im Gorlebener Salzstock sicher eingelagert werden kann, spielte bei der Entscheidung der Politiker in der niedersächsischen Landeshauptstadt eine weitaus geringere Rolle als etwa der erhoffte Aufschwung für die Wirtschaft im Landkreis Lüchow-Dannenberg.