Berlin. Drei Wochen vor der Bundestagswahl haben sich CDU-Kanzlerin Angela Merkel und ihr SPD-Konkurrenten Peer Steinbrück im Fernsehen duelliert. Solche „Kanzlerduelle“ gibt es seit 2002. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und sein Herausforderer Edmund Stoiber (CSU) trafen sich am 25. August 2002 zum ersten TV-Streitgespräch in der deutschen Fernsehgeschichte. Die Regeln des Aufeinandertreffens waren genau festgelegt. Beide Redner hatten für jede Antwort maximal 90 Sekunden Zeit. Ein Notar überwachte die Gleichbehandlung.
Am 8. September standen sich die beiden Kontrahenten in einem zweiten Duell gegenüber. FDP-Spitzenkandidat Guido Westerwelle wollte seine Teilnahme an der Fernsehsendung erzwingen und zog dafür sogar vor das Bundesverfassungsgericht – allerdings ohne Erfolg.
Zwei Wochen vor der Bundestagswahl im Jahr 2005 lieferten sich Schröder und Merkel ein Rededuell vor den Kameras. Nach langen Auseinandersetzungen einigten sich Parteien und Sender auf eine Debatte von 90 Minuten. Anders als Stoiber drei Jahre zuvor wollte Merkel nur einmal in die direkte Konfrontation mit dem „Medienkanzler“ Schröder gehen.
Wie schon 2005 schlossen sich ARD, ZDF, RTL und Sat.1 am 13. September 2009 erneut zusammen, um vor der Wahl ein gemeinsames „Kanzlerduell“ zu übertragen. Den beiden Diskutanten, Kanzlerin Merkel und Herausforderer Frank-Walter Steinmeier (SPD), standen im einzigen TV-Duell der beiden darum vier Moderatoren als Fragesteller gegenüber.
In diesem Jahr gaben 31 Prozent in einer Umfrage für die „Bild“-Zeitung an, das Duell spiele für ihre Wahlentscheidung eine wichtige oder sehr wichtige Rolle. Insgesamt wollen sich 44 Prozent die Fernsehdebatte ansehen, nach einer Umfrage für die „Bild am Sonntag“ sogar 53 Prozent.