Die Alterung der Gesellschaft führt dazu, dass die Zahl der Demenzkranken in Deutschland kontinuierlich steigt. Das verdeutlichen mehrere Erhebungen. Bis 2025 wird sich die Zahl in Hamburg um rund ein Viertel erhöhen. Noch stärker trifft es das Umland der Stadt, also die Landkreise Harburg, Stade, Lüneburg, Stormarn und Pinneberg. Dort erhöht sich die Zahl Demenzkranker bis 2025 um bis zu 44 Prozent. Das prognostiziert das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung im jüngsten Demenz-Report. In absoluten Zahlen bedeutet das beispielsweise für den Landkreis Harburg, dass die Zahl an Demenz erkrankten Menschen auf mehr als 7000 ansteigt.
In Schleswig-Holstein hat sich der Anteil dementer Menschen an der Gesamtbevölkerung seit 2005 von 1,3 auf 1,6 Prozent im vergangenen Jahr erhöht. Das hat das Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin in Zusammenarbeit mit der Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein in der sogenannten Demenzkarte ermittelt. Sollte kein Durchbruch in der Prävention und Therapie gelingen, wird die Zahl der Krankheitsfälle in ganz Deutschland laut Alzheimer Gesellschaft jährlich um durchschnittlich 35.000 Patienten ansteigen und sich bis zum Jahr 2040 verdoppeln.
Pflegeeinrichtungen, insbesondere auf dem Land, suchen bereits jetzt vergeblich nach Fachkräften. Deshalb werden die Angehörigen auch in Zukunft einen Großteil der Pflege bewältigen müssen. Eine Pflege durch Verwandte oder Bekannte in der heimischen Umgebung – das ist auch, was sich beide Seiten – die Demenzkranken und ihre Angehörigen – meistens wünschen, wurde in mehreren Studien herausgefunden.
Mehr als die Hälfte der Demenzkranken werden nach Angaben der AOK Niedersachsen zu Hause betreut. Im Landkreis Harburg sind es 998 von insgesamt 1504 Erkrankten. Das entspricht einer Quote von 66 Prozent. In Lüneburg werden 53 Prozent der 2006 Demenzkranken in den vertrauten vier Wänden umsorgt, in Stade sind es 62 Prozent von 1990 Pflegebedürftigen.