Eine neu errichtete Schutzmauer bewahrte Eilenburg vor dem Schicksal Grimmas
Eilenburg. „Es ist das Schlimmste an uns vorbeigegangen. Dank unserer neuen Hochwasserschutzanlagen und vor allem auch des unermüdlichen Einsatzes der Kameraden der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und weiterer Hilfskräfte, konnte die Innenstadt von Eilenburg trocken gehalten werden.“ Mit dieser Nachricht gab das 16.000-Einwohner-Städtchen im Norden Sachsens seinen Bürgern am Dienstagmorgen Entwarnung. Eilenburg liegt an der Mulde, rund 40 Kilometer unterhalb von Grimma, wo das Hochwasser nach 2002 zum zweiten Mal die Altstadt verwüstete. Dagegen standen in Eilenburg nur Gartenanlagen und wenige Wohn- und Geschäftshäuser unter Wasser.
„Wir haben die Probleme schon Ende der 1990er-Jahre erkannt“, sagte Eilenburgs Bürgermeister Hubertus Wacker der „Tagesschau“. Als die Elbe-Flut 2002 die Kleinstadt überschwemmte, sei bereits seit Längerem an einem besseren Hochwasserschutz gearbeitet worden, so Wacker. Nach der Flut habe man die Baumaßnahmen dann „ziemlich zügig planen können“.
Natürlich kam auch Eilenburg nicht ganz ohne Blessuren davon. Die Altstadt war vorsichtshalber evakuiert worden, in anderen Bereichen fiel der Strom aus oder es standen einzelne Straßenzüge unter Wasser. In Grimma dagegen ist die Hochwasserschutzmauer noch nicht fertiggestellt – zwei Bürgerinitiativen haben die Maßnahmen bekämpft, sodass die knapp 30.000 Einwohner zählende Stadt noch nicht auf ein zweites Jahrhunderthochwasser innerhalb von elf Jahren vorbereitet war.