Rom. Nach der Ankündigung seines Rücktritts zum 28. Februar kommt der Papst am heutigen Aschermittwoch bei einer großen liturgischen Feier noch einmal mit den Kardinälen und Bischöfen zusammen, gab Vatikansprecher Federico Lombardi bekannt. Es wird Benedikts letzter großer Gottesdienst sein. Aus Platzgründen sei die Zeremonie in den Petersdom verlegt worden. Die Gläubigen hätten während der Angelusgebete an den kommenden Februar-Sonntagen Gelegenheit, Benedikt XVI. nochmals im Amt zu erleben. Der letzte öffentliche Amtstermin des Papstes werde voraussichtlich die Generalaudienz am 27. Februar sein, die auf den Petersplatz verlegt werden soll.
Weder in die Wahl seines Nachfolgers noch in die künftige Leitung der Kirche werde Benedikt XVI. sich einmischen, sagte der Vatikansprecher. Unterdessen hat die Diskussion über Benedikts Nachfolger begonnen. Dabei gibt es noch keinen eindeutigen Favoriten. Falls überhaupt wieder ein Europäer Chancen haben sollte, gelten der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn, 68, und Mailänder Erzbischof Angelo Scola, 71, als mögliche Kandidaten. Doch betonen hohe Kirchenvertreter, die Zeit könnte reif sein für einen Pontifex aus Südamerika oder Afrika. Im Konklave, das voraussichtlich von Ende Februar an das neue Oberhaupt der katholischen Kirche wählen wird, stellen aber die Europäer mit etwa der Hälfte der 117 Kardinäle die größte Gruppe.