Berlin. Die Familienpolitik rückt ins Zentrum des bevorstehenden Bundestagswahlkampfes. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück sagte am Montag, er wolle im Fall eines Wahlsieges das gesamte System der familienpolitischen Leistungen auf den Prüfstand stellen.
"Wir brauchen eine Umstellung der Familienpolitik", sagte er "Spiegel Online". "In Zukunft kann es nicht darum gehen, an einzelnen Instrumenten herumzustricken." Der Schwerpunkt müsse auf einer verbesserten Betreuung von Kleinkindern und Schülern liegen.
Ein vom Bundesfamilienministerium beauftragter Gutachterkreis war laut "Spiegel" zu dem Schluss gekommen, dass viele Familienleistungen wie Kindergeld und Ehegattensplitting untauglich sind: Sie führten nicht zu einer höheren Geburtenrate. Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) griff Familienministerin Kristina Schröder (CDU) scharf an: "Wirtschaftswissenschaftler begutachten zu lassen, ob Familienpolitik ökonomisch rentabel ist - das ist zynisch."