Ankündigung des italienischen Regierungschefs werden laut Ministerium den Euro nicht aus dem Gleichgewicht bringen.
Berlin. Die Bundesregierung hat Italien angesichts der Regierungskrise in dem Land aufgefordert, seinen Reformkurs fortzusetzen. „Wir erwarten keine Destabilisierung der Euro-Zone“, sagte eine Sprecherin von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am Montag in Berlin. Sie ergänzte: „Wir gehen davon aus, dass Italien seinen europäischen Verpflichtungen, wie sie verabredet sind, weiter voll entsprechen wird und den eingeschlagenen Reformkurs auch fortsetzen wird.“
Außenminister Guido Westerwelle sagte „Spiegel-Online“: „Italien darf jetzt nicht auf zwei Dritteln des Reformweges stehen bleiben. Das würde nicht nur Italien, sondern auch Europa in neue Turbulenzen bringen.“
Italiens Regierungschef Mario Monti hatte am Wochenende seinen vorzeitigen Rücktritt angekündigt, nachdem die Mitte-Rechts-Partei PdL von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi ihm die Unterstützung entzogen hatte.
Vize-Regierungssprecher Georg Streiter wollte die Entwicklung in Rom nicht weiter kommentieren und erklärte lediglich, Kanzlerin Angela Merkel habe mit Monti stets hervorragend zusammengearbeitet und seine Arbeit immer wieder positiv gewürdigt. Merkel werde Monti sicherlich am Nachmittag am Rande der Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union in Oslo treffen und ihm ihre außerordentliche Wertschätzung ausdrücken.
Der Chef des Euro-Rettungsfonds, Klaus Regling, hatte in einem Zeitungsinterview vor einer neuerlichen Verschärfung der Euro-Krise in Italien gewarnt.