SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück büßt laut Forsa deutlich an Beliebtheit ein. Grund seien die Berichte über die umstrittenen Vortragshonorare.
Berlin. Das Wunschpaar Rot-Grün kann von seinen frisch gekürten Spitzenkandidaten für die Bundestagwahl nicht profitieren. Stattdessen legt die Union in der wöchentlichen Forsa-Umfrage für die Illustrierte „Stern” und den Sender RTL am Mittwoch um zwei Punkte auf 39 Prozent zu. Die SPD verharrt nach der Nominierung von Peer Steinbrück zu ihrem Kanzlerkandidaten bei 26 Prozent. Die Grünen verlieren in der Befragung, die kurz vor der Wahl von Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckardt zu den grünen Spitzenkandidaten durchgeführt wurde, einen Punkt und landen bei 14 Prozent.
Zulegen kann dagegen die FDP, die um einen Punkt auf vier Prozent wächst, damit allerdings immer noch an der Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug in den Bundestag scheitern würde. Düster sieht es für die Piratenpartei aus, die jetzt auch erstmals bei Forsa durch den Verlust von einem Punkt bei vier Prozent landet. Das hatten auch die Demoskopen von Infratest dimap und der Forschungsgruppe Wahlen vorhergesagt.
Steinbrück, der mit der Berichterstattung über seine umstrittenen millionenschweren Vortragshonorare zu kämpfen hat, büßt bei Forsa deutlich an Beliebtheit ein. Bei der Direktwahl des Bundeskanzlers würden sich 26 Prozent für den ehemaligen Finanzminister entscheiden – drei Punkte weniger als noch vor Wochenfrist. Anfang Oktober, kurz nach seiner Nominierung, erreichte er noch einen Stimmenanteil von 35 Prozent.