Die schlimmste Vermutung hat sich nicht bestätigt. Technikchef Amann hat den Eröffnungstermin für den Berliner Flughafen bestätigt.
Berlin. Entwarnung für den Hauptstadtflughafen in Berlin-Schönefeld. Der Eröffnungstermin 27. Oktober muss nicht wie befürchtet noch einmal verschoben werden. „Der Eröffnungstermin 27.10.2013 steht, er ist aber kein Selbstläufer“, teilte Flughafen-Technikchef Horst Amann am Dienstagabend mit. Für die Bauprobleme mit der Brandschutzanlage gebe es Lösungen.
An manchen Stellen bleibe es aber bei Abweichungen von der Baugenehmigung. Dort müsse der Flughafen der Baubehörde „die Funktionsweise der Brandschutzanlage durch Heißgasrauchversuche nachweisen.“ Dies werde bis Februar dauern. Zugleich hob Amann hervor: „Spekulationen in der Öffentlichkeit, wonach Teile des Terminals aufgerissen werden müssen, entsprechen nicht der Realität.“
Das für den Brandschutz zuständige Ingenieurbüro HHP hatte Ende Oktober in einem von Amann angeforderten Kurzbericht festgestellt, dass beim Bau des Entrauchungssystems und der Sprinkleranlage deutlich von der Baugenehmigung abgewichen worden sei. Dies wieder in Ordnung zu bringen, könne Zeit und weiteres Geld kosten. Seit Bekanntwerden des Schreibens wurde darüber spekuliert, ob der Eröffnungstermin für den Flughafen möglicherweise ein viertes Mal verschoben werden muss.
Nach nochmaliger Analyse kam Amann nun zu dem Ergebnis, dass der Termin in knapp einem Jahr gehalten werden kann. Dabei erforderten „die anstehenden Restarbeiten ein enges Controlling“. Dafür gebe es neue Strukturen mit einer Reihe neuer Mitarbeiter, klarer Verantwortung und Aufgabenverteilung“.
Amann berichtete, die Entrauchungsanlage im Hauptflugsteig müsse an vier Stellen so umgebaut werden, dass der Rauch nicht mehr zentral, sondern etagenweise abgesaugt werde. An der Gepäckförderanlage würden Abweichungen von der Baugenehmigung korrigiert: Dort würden Rauchabschlüsse eingebaut, damit im Brandfall kein Qualm von einem Geschoss ins andere gelangen könne. Die Sprinkleranlage wird nach Amanns Worten nicht umgebaut. Die Flughafengesellschaft werde vielmehr der Genehmigungsbehörde nachweisen, dass die Anlage zuverlässig funktioniere.
Das Flughafendebakel kommt an diesem Mittwoch nochmals im Brandenburger Landtag zur Sprache. Die Oppositionsfraktionen von CDU und Grünen verlangen in einem gemeinsamen Antrag, die drei Brandenburger Politiker im Flughafen-Aufsichtsrat durch Fachleute zu ersetzen.