Bundesinnenminister begründet im Abendblatt erstmals seine Entscheidung
Hamburg. Nach scharfer Kritik an der Entlassung der Spitze der Bundespolizei hat Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) seine Entscheidung erstmals verteidigt. Er habe mit Präsident Matthias Seeger "keine Zusammenarbeitsgrundlage" mehr gehabt, die es möglich gemacht hätte, in der Zukunft die Aufgaben der Bundespolizei wahrzunehmen, sagte Friedrich dem Abendblatt. "Die Bundespolizei ist eine wichtige Säule in der Sicherheitsarchitektur unseres Landes, wichtig auch für das Sicherheitsgefühl unserer Bürger. Ich will, dass die Bundespolizei optimal arbeiten kann - von der Basis bis hin zur Spitze", so der Minister.
Friedrich lobte Seegers designierten Nachfolger Dieter Romann: "Ich werde dem Kabinett einen neuen Präsidenten vorschlagen, der mit sehr viel Leidenschaft und sehr viel Kompetenz in Sachen Bundespolizei und mit dem entsprechenden Fingerspitzengefühl - auch im Umgang mit den Kollegen - dazu beitragen wird, dass die Bundespolizei insgesamt homogen aufgestellt ist und den Herausforderungen in der Zukunft gerecht werden kann."
SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier nannte die Entlassung einen "beispiellosen Vorgang in der Geschichte der Bundesrepublik". Noch nie sei die gesamte Führung einer Sicherheitsbehörde ausgetauscht worden.